Deaf Aid aus Freiburg im Breisgau gibt es schon seit dem Jahr des Mauerfalls (1989) umso verrückter, dass ich diese Jungs jetzt zum ersten Mal im CD-Player begrüßen darf. Die Baden-Württemberger zocken eine gefällig-brutale Mischung aus Thrash und Death, beeindruckenderweise landen die Herren soundtechnisch so genau in der Mitte zwischen den Genres wie ich es eher selten erlebe. Sänger Marc bewegt sich zielsicher zwischen rauem Thrasher Geknurre und typischen Death Growls, Harris Riffs sägen, reißen und ballern und sowohl Bass (Basti) als auch Schlagzeug (Grex) hätten früher mit ihrem Uhrwerk-artigen Groove jede Galeere sicher ans Ziel gebracht.

Mit „Hellgate“ hauen uns Deaf Aid einen ganz schönen Hass-Batzen um die Ohren, da wird textlich auch mal ex-US-Präsident Donald Trump erwähnt (und nicht im Guten, Gott sei Dank), die Herrschaft der Vollidioten („Reign Of Retards“) betrauert oder den untreuen die Pest an den Arsch gewünscht („Let The Infidel Rot“). Alles in allem wird der Hass hier liebevoll dargereicht (lol), so dass es dem geneigten Extrem-Metaller ganz warm um das Herz wird. Der dritte Langspieler ist meiner Meinung nach also zu 666% geglückt und schafft es, mit der ganzen Spielzeit von unter vierzig Minuten das kalte Metaller-Herz zu erwärmen. Die Band ist also jetzt auf dem Radar und wird bei der nächsten Tour definitiv besucht.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter

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