Witchcryer aus Austin, Texas huldigen dem klassischen Doom Metal. Beim Hören der Scheibe sehe ich vor meinem geistigen Auge zumindest anfänglich die Rauchschwaden von brennenden Hanferzeugnissen vorbeiziehen. Untermalt wird das ganze von schweren, getragenen Rhythmen in Slow Motion und der mit viel Hall versehenen, leicht kratzigen Stimme von Sängerin Suzy Bravo. Der Sound ist alles andere als glatt poliert und knirscht so richtig schön im Retro-Stil an allen Ecken und Enden. Mir drängt sich des Öfteren der Eindruck auf, dass das Ganze in einer Art Jam Session ohne größere Vorgaben aufgenommen wurde. Das würde zumindest im weiteren Verlauf die immer zwischenzeitlichen Ausflüge in herkömmliche Rocksounds der Marke Joan Jett erklären, wo sich das doomige Grundgerüst dezent im Hintergrund hält, allerdings nie völlig verschwindet. Zum Ende hin geht es dann auch wieder in die doomige Richtung. Auch wenn das Ganze dadurch mitunter ein wenig wirr und planlos wirkt, kann mich das Ergebnis trotzdem davon überzeugen, der Scheibe auch einen zweiten und dritten Durchlauf zu gönnen, wobei der Hörgenuss mit jeder Wiederholung wächst.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

zurück zur Übersicht