BLUE ÖYSTER CULT - 45TH ANNIVERSARY – LIVE IN LONDON


Label:FRONTIERS
Jahr:2020
Running Time:74:16
Kategorie: Liverecording
 

Da ich nie ein großer AOR-Fan war, hatte ich bislang mit Frontiers Records kaum etwas zu tun. Dieses Jahr änderte sich dies jedoch schlagartig, und schon gehen sie mir gehörig auf den Sack! Sie haben sich nämlich einer meiner absoluten Lieblings-Bands, Blue Öyster Cult, angenommen, um die es fast zwanzig Jahre ruhig war. In diesem Jahr haben sie bereits sieben (!) Tonträger der US Hard Rocker veröffentlicht: drei Re-Releases der letzten drei Alben „Cult Classic“ (1994), „Heaven Forbid“ (1998) und „Curse Of The Hidden Mirror“ (2001), die es jetzt auch erstmals auf Vinyl gibt. So weit, so gut. Aber es folgten noch vier Live-Alben; so viele wie sonst in den ersten dreißig Jahren der Bandgeschichte! Das grenzt an Ausverkauf und ist eine Frechheit für den geneigten Fan, der heute immer noch CDs kauft, zumal keiner dieser Live-Mitschnitte tatsächlich aktuell ist! Die bisherigen Live-Alben dieses Jahres waren von 2012, 2014 und 2016. Jetzt folgt noch eins von 2017, anlässlich des fünfundvierzigjährigen Jubiläums des selbstbetitelten Debüt-Albums von 1972, mitgeschnitten im O2-Indigo in London.

Das komplette Debütwerk wurde hier am Stück durchgespielt. Dazu gibt es – neben den zehn regulären Tracks - noch die Klassiker „Buck´s Boogie“, „Godzilla“, „(Don´t Fear) The Reaper“, „Tattoo Vampire“ und „Hot RailsTo Hell“. Der Sound, aber auch die Bildqualität der DVD beziehungsweise Blu-Ray stimmt! Was man Blue Öyster Cult zu Gute halten muss, ist dass sie immer vor Spielfreude sprühen, das Zusammenspiel und die mehrstimmigen Harmoniegesänge perfekt sind und das tatsächlich die Setlist ihrer zahlreichen Live-Alben ständig variiert, während viele Rock-Dinosaurier seit zwanzig Jahren immer nur dasselbe spielen. Abgefahren ist, dass die Version von „I´m On The Lamb, But I Ain´t No Sheep“ mit seinem relaxten, gedrosselten Tempo ganz stark vom Original variiert. Funktioniert aber auch! So toll „45th Anniversary – Live In London“ auch ist: Es wird wohl nur die sammelwütigsten Fans der Band aus der Reserve locken.

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller


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