FÖRGJORD - LAULU KUOLEMASTA


Label:WEREWOLF
Jahr:2020
Running Time:45:28
Kategorie: Neuerscheinung
 

Seit fünfundzwanzig Jahren existieren Förgjord aus Finnland, veröffentlichen hier ihr zwölftes Werk und ich habe noch nie von ihnen gehört. Was ein Versäumnis! Musikalisch irgendwo zwischen ihrem Labelkollegen Satanic Warmaster und Lifelover angesiedelt, wird uns hier eine Dreiviertelstunde roher, bitterkalter Black Metal um die Lauscher geblasen mit stark verzerrten Vocals. Die Produktion ist nicht sonderlich sauber, dennoch differenziert. Aus den Songs sprüht ein gewisser Wahnsinn, einiges an Verzweiflung und jede Menge Hass. Es ist wahrlich keine leichte Kost, die da serviert wird, mitunter wechseln Geschwindigkeit und Takt mehrfach in einem Song, der zweite Track, der auch so als Zirkus-Soundtrack in einem Rob Zombie Film laufen könnte, trumpft mit einem merkwürdigen Offbeat-Rhythmus auf, gesprochene Passagen und Klangwelten in anderen Tracks im Zusammenspiel mit den sehr eingängigen Riffs mit allerlei -im ersten Moment befremdlichen- Überraschungen lassen einen atemlosen Hörer in beklemmender Finsternis zurück. Zusammengefasst lässt sich sagen: ein durchaus verstörendes und zerstörerisches Werk, das da aus dem kalten Finnland kommt und den Geist des finnischen Schwarzmetalls bravourös einfängt. Was es damit auf sich hat, dass so viele Finnische Black Metal Bands im letzten Track unbedingt clean singen müssen (siehe Horna, White Death, Goatmoon, et cetera), ohne dies sonderlich gut zu beherrschen, muss an anderer Stelle geklärt werden. Hier trübt es jedenfalls das Gesamtbild nicht. Wer, wie ich, die Combo bislang gar nicht kannte, sollte hier unbedingt mal reinhören, Fans von oben genannten Bands oder aber auch Abruptum, beziehungsweise anderer Low Fidelity Black Metal Bands sollten „Laulu Kuolomasta“ ebenfalls mal eine Runde auf dem Dreher spendieren, es lohnt sich!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Andreas Sprack


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