BLUES PILLS - HOLY MOLY


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2020
Running Time:41:30
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wer aufmerksam die neueste Ausgabe der metallischen Fachgazette aus Gelsenkirchen studiert hat, weiß um die Hintergründe der langen Wartezeit auf das neue Album. Um es kurz zu machen, die Band hat gerade noch einmal die Kurve kurz vor dem Burnout bekommen. Der selbstverliebte Tausendsassa an der Gitarre, Mr. Dorian Sorriaux wurde outgesourct, wie man auf neudeutsch so schön sagt. Den Rest der Geschichte mag der werte Fan sich selbst erarbeiten. Jedenfalls kachelt schon der erste Song „Proud Woman“ dermaßen, dass man sich zurückkatapultiert fühlt in eine Zeit als Ike & Tina Turner oder auch Etta James die Bühnen auf das Heftigste rockten. Herrliches Material! Und auch das schon fast Metal-mäßige „Low Road“ legt noch eine Schüppe drauf. Wie eine Frischzellenkur wirkt das, die Riffs kommen kerniger als jemals zuvor und fräsen sich direkt ins Hirn.

Die Nachtigall Elin Larsson überzeugt einmal mehr durch ihre flexible Art zu singen, mal rau und kratzbürstig, um dann wieder sanft wie ein Lamm, wie im Stück „California“ zu glänzen. Nicht ohne dazwischen ekstatische Schreie einzubringen. Letztlich hat die Band einen satten Sprung nach vorne gemacht, unnötigen Ballast abgeworfen und kommt ohne Umschweife auf den Punkt. Jeder Song ein Kracher, weitaus eingängiger und energiegeladener wie vorher. Und da waren sie ja schon eine Hausnummer! Definitiv ein Hammer Album! Wenn sie diesem Stil treu bleiben, kicken sie euch damit gewaltig in den Allerwertesten. Ja, sofern wir irgendwann mal wieder Live-Shows erleben dürfen.

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt


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