Torturer aus Kanada spielen Old School Death-/Thrash Metal. Sie wurden 2012 von den beiden Brüdern Will (Gitarre) und Anthony (Gesang) Verreault gegründet, die beide zuvor mit Ur-Drummer Simon (der jedoch mittlerweile durch Alexis Landry von Speed Terror ersetzt wurde) in einer Band namens No Pity zockten, die ebenfalls eine Mischung aus Thrash- und Death Metal zockten. Death-/Thrash aus Kanada? Der Coversong „Nocturnal Hell” von Slaughter (den kanadischen Death Metallern, nicht den Ami-Posern!) kann also kein Zufall sein! Hier wird der alte Spirit der Death Metal-Urväter wie Possessed, frühen Death, frühen Sepultura, Asphyx usw. in Reinkultur zelebriert. Nach zwei Demos und einer EP gibt es nun endlich ein vollständiges Album dieser Horde; leider – soweit ich weiß – jedoch momentan nur in digitalem Format… Zwar ist das Gitarren-Feedback-Intro mit vier Minuten entschieden zu lang, der Rest ist aber megageil! Die Musik ist roh und ungeschliffen, wild und ungestüm, schön untight und mit authentischem, demomäßigem Rehearsal-Sound. Das Album klingt tatsächlich so, als sei es 1985 aufgenommen worden. Der Gesang könnte kaum abgefuckter sein. Torturer haben auch die Wildheit vieler südamerikanischer Bands. Die zehn enthaltenen Tracks sind simpel gestrickt, aber mit diabolischer Atmosphäre. Dieses Album ist einfach viel zu geil, um es digital im Internet verrotten zu lassen. Ich hoffe sehr, dass das Label noch eine CD und eine Kassette davon machen werden. Von einer Vinylversion würde ich aufgrund des schrammeligen Sounds jedoch eher abraten.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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