WITCHCRYER - CRY WITCH


Label:RIPPLE
Jahr:2018
Running Time:37:30
Kategorie: Neuerscheinung
 

Aus Austin in Texas kommen diese Doomer, die 2017 aus der Taufe gehoben wurden, erstmalig mit dem Drei-Song-Demo "The Preying Kind – Demo MMXVI", auf sich aufmerksam machten und nun zu Anfang des Jahres ihre erste Full Length veröffentlichen. Schauen wir mal, wie sich Shouterin Suzy Bravo mit ihrem Quartett schlägt. Der Opener und Titeltrack startet mit kräftigen Brettern und die Dame kommt mit einer ziemlich gewöhnlichen Rockstimme à la Suzi Quatro, Joan Jett oder vergleichbarem daher. Abgesehen von den stetig eingestreuten, dunklen Groovern, bewegen wir uns aber eher im klassischen Hardrock. Von den Gitarren denkt man bei "Ricochet", sogar zunächst einmal an frühe Iron Maiden. Die Doomnote bleibt auch hier unterschwellig. Heavy Metal der 80er-Jahre dürfte hier die korrekte stilistische Einordnung sein. Warum die Amerikaner zum Doom zählen, beweisen sie uns dann eindrucksvoll auf dem schleppenden "The Preying Kind", welches vor stilistischen Merkmalen der Frühzeit nur so blüht. Hier liegt unsere Shouterin sehr nahe bei der deutschen Sängerin Jutta Weinhold (Zed Yago). Weiter geht die dunkle Odyssee, mit ganz nahe bei Black Sabbath gespielten Gitarren auf  "Ma Kali", gefolgt vom sehr minimalistischen und kurzen "The Great Divide". In der Gesamtheit sehr ruhig aber mit spannenden Ausbrüchen folgt "Embryo", dem sich das komplexer arrangierte und psychedelischer gewandete "For The Slaves" anschließt. Bereits mit den ersten Klampfen wird klar, dass sich die Amerikaner an ein frühes Großwerk des Doom, nämlich an "Witchfinder Genral", der gleichnamigen Band herangewagt haben. Die Riffer passen auf jeden Fall. Mit der weiblichen Interpretation tue ich mich eher schwer. Den Schluss macht das mit akustischen Gitarren, sanften, fast balladesken Vocals und unter Zugabe von ordentlich Streichern dargebotene "Lapis Philosophorum", das aus dem üblich Gehörtem ziemlich rausfällt und als Aussteiger nicht gut gewählt wurde. Insgesamt eine eher durchschnittliche Leistung.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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