St. Elmos Fire waren eine US-Metalband aus Kalifornien, deren Backkatalog von vier Alben gerade wiederveröffentlicht wird. Sie erschienen in regelmäßigen Abständen von zwei Jahren zwischen 1986 und 1992. "Desperate Years" aus 1992 stellt die letzte Veröffentlichung dar, die zu jener Zeit wie der Vorgänger über Black Dragon Records rauskam. Wenn man ihre regulären Platten nacheinander hört, fällt es noch mehr auf. Vollzogen sie vom Zweitwerk "Warning From The Sky" zum folgenden "Powerdrive" einen extremeren Kurswechsel, haben sie mit ihrem vierten und letzten Studioalbum wieder Boden gutgemacht. Waren die Fans zunächst klassischen US-Metal mit Progeinschlag von St. Elmos Fire gewohnt, wendeten sie sich auf ihrem dritten Album der Poser und Sleaszeszene zu. Auf ihrem vierten und letzten Album, über das wir hier gerade reden, kommt der leichte Progfaktor der ersten beiden Platten wieder etwas zurück. Dabei klingen sie in Richtung von Größen wie Extreme (drittes Album), was die glatten Vocals betrifft auch The Cult, nach jeder beliebigen Haarspraycombo bei der Ballade "Where Were You" oder auch nach Pretty Boy Floyd, was das süße "Michelle" betrifft. Der Poserfaktor ist also nicht ganz verschwunden, weil auch straight rockende Songs wie "Part Of My Life" auf dem Vorgängeralbum hätten stehen können. Der Hall auf den Vocals und der Oldschoolsound wurde damals schon als Vintage angesehen. Bonustracks sind das zuvor unveröffentlichte "Summertime Girls" (kein Cover von Y & T) und das schlicht rockende "Really In Love" von der 1982er Single, das hier nun wieder super in den Kontext passt.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

zurück zur Übersicht