CHOLANE - CAUTION! (CONTAINS LOUD MUSIC!)


Label:YELLOW SNAKE
Jahr:2014
Running Time:49:19
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ich erinnere mich noch genau an meine erste Begegnung mit dieser Band 1992 (oder so).  Als Szene-Novize gerade in Hannover aufgeschlagen, wurde mir von mehreren Seiten wärmstens ans Herz gelegt, mir die Combo mal livehaftig anzuschauen. Guter Tipp, waren sie doch schon damals eine etablierte Szenegröße und eine richtig gute Hardrockband (und es war damals schon keine gute Zeit, eben dies zu sein). Den Bands mit besser dotierten Verträgen sehr dicht auf den Fersen, hat es leider nicht für den Sprung in die erste Liga gereicht. Dabei hatte die Band damals schon zwei Dinge, die als Erfolgsgarante gelten: Einen charismatischen Frontmann mit fetter Rockröhre und richtig guten Songs. Daran hat sich bis heute glücklicherweise absolut nichts geändert.

Gleich beim Opener SShake Your Bones“ möchte man der Handlungsanweisung folge leisten, das rockt kräftig nach vorne, schiebt und beißt, wie man sich das von einer solchen Uptempo Nummer wünscht. Einstieg nach Maß, also! Und auch danach lässt die Band nicht nach, sondern feuert aus allen Rohren. „Get Down“ glänzt mit Accept-ähnlichem Groove und garniert das Ganze mit an Savatage gemahnenden Harmonien, „Stop“ erinnert an die grandiosen Thunderhead zu ihren Debützeiten, nur bluesiger, das dynamisch-melodische „Alive“ punktet mit einem Riesenhook, die Ballade „Final Curtain“ kommt mit einem großartigen Solo um die Ecke, das mit einer feinen Hammond-Orgel garnierte „Fading Away“ mischt Blues und AOR. An vielen Stellen sind Elemente von Größen wie Thin Lizzy, Whitesnake und Konsorten geschmackvoll in den eigenen Stil der Band eingebunden, klasse! Auch beim Sound lässt man sich nicht lumpen, hat man sich doch bei Hannovers bester Adresse eingemietet, Ossy Pfeiffer und Anca Graterol lassen hier dann auch wirklich die Kuh fliegen, fett, bissig, warm (nein, das muss sich nicht widersprechen!) und auf den Punkt klingt es, wie ein wirklich gutes Rockalbum klingen muss. Das kann eben aber auch nur mit einer gut eingespielten, tight agierenden Band gelingen, so wie hier also.

Wer also auf klassischen Hardrock steht, bekommt hier Value for Money: Ein Album ohne echte Schwächen und Durchhänger, aber mit viel Dampf, Feeling und dreizehn großartigen Songs.

Bleibt dem Rezensenten nur noch übrig, der Band zu wünschen, dass der „Final Curtain“ für sie noch in weiter Ferne liegt, denn sie sind nach wie vor das, was sie schon immer waren: Eine richtig gute Hardrock Band! Und da die Zeiten dafür heute auch nicht besser sind als in den frühen 1990ern, gebührt ihnen dafür noch eine Schippe Extra-Respekt!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Tammo Krauß


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