THE GREAT SABATINI - DOG YEARS


Label:SOLAR FLARE
Jahr:2014
Running Time:32:32
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ein quietschrotes, mit teuflischem Antlitz versehenes Krümelmonster aus der Sesamstraße auf dem Cover, ein Bandname in Anlehnung an die argentinische Ausnahmetennispielerin und vier gleichsam dem Bandnamen benannte, kanadische Musiker mit den Vornamen Joey, Steve, Sean und Rob, die zudem alle vier noch "singen" oder sagen wir in unterschiedlichen Stimmlagen in die Mikros grölen. Soll der Hörer hier zum Deppen gemacht werden? Mmmh, ganz so sicher bin ich mir auch nach zigmaligem Anhören des Silberlings noch immer nicht. Ist das nun genial oder der totale Schrott? Der Opener "The Royal We" beginnt zunächst ganz cool mit schön verzerrten Riffs, verliert dann aber seine Linie und driftet irgendwie ins punkig Thrashige oder auch Doomige ab. Das nachfolgende "Guest Of Honor" und das anschließende "Nursing Home" sind zumindest mal klar erkennbare, dreckige Punknummern im passenden Garagensound. Aber bereits beim nächsten "Periwinkle War Hammer" fällt eine Einstufung schon wieder schwerer. Rockig, abgehackt, ein eigenwilliges Riff und irgendwie ein Mix aus den vorangegangenen Tracks. "Reach" ist eine schräge Doomnummer mit halozinogenem Gesang, und dürfte stilistisch im Fachjargon wegen der mehr doomigen Anteile auch als Southern Sludge bezeichnet werden. Dröhnen wir uns mal ordentlich einen und kiffen mal ne ganz Hanfplantage durch. So könnte das Motto für "Akela", einer total schrägen Countrynummer mit Slidegitarren geheißen haben. Beim nachfolgenden "Munera werden dem Hören zunächst mal wieder harte Riffs um die Ohren geballert; nachfolgende Sequenzen klingen extrem sperrig und gehen wieder in Richtung Sludge. "Pitchfork Pete" hingegen ist tragender, schleppender Doom mit dunklen Riffs und "Ditch Diggers Unlimited" verfolgt wieder das bereits von den ersten Songs bekannte rockig-trashige Muster. Bislang einzig überzeugen kann mit Einschränkungen tatsächlich erst der Rausschmeißer "Life During Wartime", eine schleppende, tatsächlich mal wirklich richtig melodiöse Doomnummer mit logischen Riffbildern und typischen, psychodelischen Hallgesängen. Schräg, eigenartig aber dazu wohl auch einzigartig. Ich denke so kann man das Gefusel aus Rock, Punk, Sludge, Grind mit einer fetten Prise Doom am besten beschreiben (ich lass die Countrysache hier mal geflissentlich raus) und dem Interessenten eigentlich nur raten, mal selbst rein zu hören.

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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