Cell Mates war das letzte rockende Schwestern-AOR-Package, das mir Jahr 1992 zu Ohren kam. Heute wollen es die beiden Französinnen Sarah und Mélissa Fontaine mit ihrem Stab an bekannten Gästen wissen. Aber im Gegensatz zu den damaligen Mattiolo-Schwestern wird hier der zahme Tiger mit gefeilten Krallen vorgeführt. Niedlich singen sie und haben den üblichen Genre-Sound eingetütet, aber an vielen Stellen hätte ich mir stimmlich einfach mehr Biss und kratzige Vocals gewünscht. Glatt poliert geht dieses Opus in die Annalen der Soft-Rcok-Geschichte ein, ohne viel Aufsehen zu erregen. Zwölf Trachs, die zwar in den 80er-Jahren wandeln, aber nur Spuren von Vorbildern wie Vixen oder Femme Fatale aufweisen. Da ruht man sich eher auf keyboardlastige Pop-Ansätze aus. Die prominente Hilfe von Sängern wie Göran Edman (Yngwie J. Malmsteen), Paul Sabu (Sabu) oder allseits bekannten Gitarristen wie Tommy Denander oder Christian Tolle  machen den Kohl nicht ansatzweise fett. Da bin ich von dieser Stilrichtung anderes gewohnt. Und von den betroffenen Personen auch. Ganz schlichter und seichter AOR, ohne Überraschungen und ohne Ansprüche. Ich wünschte, ich hätte einen Fahrstuhl in meinem Haus!

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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