Circle sind eine Band voller Potenzial, die seit 1991 existent ist und bis heute sage und schreibe dreiunddreißig (!) Studioalben veröffentlicht hat; mindestens drei pro Jahr sind keine Seltenheit. Dazu gesellen sich noch haufenweise Singles und Livemitschnitte. Wer blickt da noch durch? Ich nicht! Und ich finde Circle auch jetzt nicht so geil, dass ich mir alles nachkaufen muss, so wie das seinerzeit mal bei Kiss, Black Sabbath oder Blue Öyster Cult war, von denen ich die Sammlungen komplett habe. Aber egal! “Hollywood” ist ihr zweiundzwanzigstes Studioalbum, stammt aus dem Jahre 2008, hat eine Spielzeit von einer Stunde bei nur acht Songs und ist jetzt als Wiederveröffentlichung als Doppel-LP erhältlich. Und diese hat es in sich! Hier gibt es ausnahmsweise mal nur englische Texte. Auf die einheimische finnische Sprache hat man dieses Mal verzichtet. Aber hier toben sie sich richtig aus. Fast alle Songs haben eine Überlänge von sieben bis fünfzehn Minuten. Der Opener “Connection” ist mit drei Minuten der mit Abstand kürzeste Track. Hier wird noch eingängig und klassisch gerockt. Aber die Finnen können auch anders. Von rotzig-punkig bis spacerockig-psychedelisch ist hier alles am Start. Gerade die beiden Endlosnummern am Schluss, “Madman” (fünfzehn Minuten) und “Suddenly” (elf Minuten) lassen Erinnerungen an Hawkwind, King Crimson oder Pink Floyd aufkommen, wo ständig immer dasselbe wiederholt wird, ohne zu langweilen. Vielmehr setzen sich die Jamsessions (wenn es denn welche sind! Es hat teilweise den Anschein...) in Endlosschleife fort und setzen sich in den Gehörgängen fest. Auf Stoner- und Psychedelic Zeug sollte man schon können, denn das hier ist auf Dauer doch harte Kost. Zumal sie sich von den alten Death Metal Tagen mittlerweile definitiv verabschiedet haben...

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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