Thyruz ist eine Black Metalband aus Norwegen, die 1999 gegründet wurde und bislang fünf Demos und drei Alben veröffentlicht hat. Mich wundert etwas, dass diese CD als komplettes Album durchgeht, denn die Spielzeit der sechs enthaltenen Songs ist mit noch nicht einmal einer halben Stunde doch recht kurz. Die Texte sind teils norwegisch, teils englisch verfasst. Kommen wir also zur Musik. Eigentlich ist es unfassbar, dass diese Band kein Label im Rücken hat, denn die Mucke ist alles andere schlecht. Man begibt sich – wie bei vielen norwegischen Black Metalbands im Moment – nicht auf die Retroschiene, sondern zockt recht zeitgemäßes Zeug, das gut gespielt und fett produziert ist. Bis auf den Opener “Prodita”, der mit zwei Minuten eher ein Intro darstellt, dauen alle Songs vier bis sieben Minuten. Die Musik ist oft schleppend gespielt, was an Bands wie Khold oder Tulus erinnert. Die Gitarren schrammeln fast Death Metal-mäßig, aber der heisere Kreicschgesang klingt richtig fies und böse. Er könnte geradezu von einem besessenen Dämon stammen und ist ein krasser Gegenpol zu der sonst sauber vorgetragenen Musik. Der richtige Wutausbruch fehlt leider. Auf Hochgeschwindigkeitsorgien verzichtet man größtenteils, aber Thyruz schaffen es, eine düstere Atmosphäre zu erzeugen und leistet damit gute Arbeit. Wer sich finsteren Black Metal mit apokalyptischer, doomiger Atmosphäre gut vorstellen kann, sollte mal ein Ohr riskieren.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht