THE INTERSPHERE - RELATIONS IN THE UNSEEN

Label: | LONG BRANCH |
Jahr: | 2014 |
Running Time: | 45:53 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Cover-Fetischisten werden als erstes Gefallen an dem Artwork der Mannheimer finden, die sich mit ihrem vierten Album und ihrer konstanten Faszination an anspruchsvollem Alternativ-Rock, einen neuen Meilenstein leisten. Dromsjel nennt sich der Berliner Künstler, dessen Gesamtwerk ihr in anderer Größe beim auseinanderfalten des Booklets erhaschen könnt. Mir ist diese Kunstform zu komplex, aber was weiß ich schon? Ich verfasse lieber Sinnvolles zum Klang der zwölf aktuellen Kompositionen. Der zwei Jahre alte Re-Release „Interspheres >< Atmospheres“, der nach dem Durchbruch vom Drittwerk „Hold On, Liberty“, auch bei Long Branch erschien, war eins unserer ersten Plus/Minus-Kritiken. Während ich die komplexen Strukturen der Band, die sie heuer wieder beweisen zu schätzen wusste, harrte Kollege Joxe der Dinge die da noch kommen würden. Aber es ist wie es ist. Wer der Band bislang negativ gegenüberstand, wird an „Relations In The Unseen“ ebenso wenig Spaß haben. Dabei macht die Formation sich es gar nicht so leicht und schmettert weniger konforme Songs durch die Boxen, die zwar das eine oder andere Mal erarbeitet werden müssen, aber dafür Langzeit-Qualitäten aufweisen. Facettenreich gewährt uns der Opener und Titeltrack erste Eindrücke vom Ideenreichtum der uns erwartet. Die Truppe versteht es, Melodien mit Ohrwurmcharakter zu fabrizieren („Thanks For Nothing“) ohne die genreüblichen Refrain-Klischees für die Radiostationen zu bedienen. Derweil driftet man auf „The Ones We Never Knew“ in hippieeske Sphären und lässt einen Hauch von The Beatles durchblicken. Latente Melancholie zieht sich durch viele der teilweise recht ruhigen Nummern („Out Of Phase“). Und Hits die so leicht klingen wie „Panic Waves“ oder das rockige „Joker“, servieren Fingerspitzengefühl. Hier wird mit Emotionen jongliert und großartige Musik für Massen produziert, wenn diese interessiert sind etwas nachzudenken.
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak