Lust auf eine etwas eigenartige Mischung aus Doom/Death Klängen und symphonischen Gothic Metal Tönen? Dann solltet ihr der musikalischen Welt von Raving Season eure Aufmerksamkeit schenken. Die Band kann bisher auf eine EP aus dem Jahr 2009 zurückblicken und jüngst wurde nun der erste Longplayer unter die Leute gebracht. Denkt man an die oben angedeutete Musikrichtung, so fallen einem spontan die Schweden Therion ein. Dieser Vergleich trifft den Nagel jedoch nicht so wirklich auf den Kopf. Das außergewöhnliche bei den Italienern ist, dass man mit Frederica und Judith gleich zwei überaus gegensätzliche Sängerinnen an Bord hat. Erstere ist für die Growls zuständig, wohingegen sich letztgenannte für den opernhaften, orchestralen Gesang zuständig zeigt. Das Ganze liegt somit dann irgendwo in der Schnittmenge aus My Dying Bride, Anathema, Nightwish und Epica. Die neun Tracks sind ein nur teilweise gelungener Versuch, verschiedene musische Stimmungen zu erzielen. Hierfür nimmt man beispielsweise auch gerne mal schöpferisch wertfreie Wave Keyboard Sounds in die Kompositionen auf. Insgesamt wird zu viel Augenmerk auf unwichtige Feinheiten gelegt, anstatt einfach nur songdienlich vorzugehen. Somit klingt das Songwriting unterm Strich doch ziemlich unausgegoren, wenngleich man gelegentlich kurze gelungene Ansätze bescheinigen kann. Talent ist auf alle Fälle durchaus vorhanden. Dieses sollte beim nächsten Mal jedoch bitte effektiver und punktgenauer eingesetzt werden.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Dirk Determann

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