Melencolia Estatica ist eine italienische Black Metalband, die sich 2004 gründete und – ohne jemals ein Demo gemacht zu haben – sofort mit drei Studioalben in die Vollen ging. Worum es textlich bei diesem Album geht, bleibt wohl Geheimnis der Band. Der Albumtitel „Hel“ klingt nach nordischer Mythologie. Allerdings sind die hier enthaltenen Songs schlicht mit „Hel I“ bis „Hel VI“ betitelt. Alle Songs haben eine Überlänge von fünf bis acht Minuten. Kirchenglocken eröffnen den düsteren Reigen, bevor das Geballer losgeht. Schnelle Gitarren, schnelles, sehr hölzern klingendes Schlagzeug mit klirrend kalter Produktion ertönen und reißen den Hörer in die pure Melancholie. Es wird in flott bis treibend übergewechselt. Was mir fehlt, ist ein richtiges Riff. Denn die Musik besteht eigentlich nur aus schnellen melodischen Gitarren, allerdings auch ohne aus richtigen Läufen zu bestehen. Der Gesang ist so tief, dass er häufig auch in Death Metal-Gefilde abdriftet. Zur Auflockerung gibt es auch immer mal Flüstergesang. Aber irgendwie plätschert alles dahin, ohne hängen zu bleiben oder zu überzeugen. Die Italiener sind um Abwechslung bemüht. Ihr Handwerk ist auch solide. Allerdings fehlt der rote Faden, um die Ideen gekonnt unter einen Hut zu bringen. Das Album verläuft mit zunehmender Laufzeit immer mehr in die Belanglosigkeit. Schade eigentlich… Denn wie gesagt: Das Potential ist an sich vorhanden…

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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