HEXTAR - DOOMSAYER


Label:DYING VICTIMS
Jahr:2024
Running Time:43:19
Kategorie: Neuerscheinung
 

Kennt jemand Hextar? Nein?  Ok, ich kannte die Jungs bisher auch nicht. Die Italiener haben sich 2019 gegründet und bringen mit „Doomsayer“ nun ihr Debütalbum heraus. Quietschbunt ist das Artwork geworden, aber wenigstens nicht so Wasserfarbkasten-mäßig wie vorher bei einer EP und einer Single. Was aber zählt, ist die Musik und die ist bei Hextar wirklich gelungen. Eine Mischung aus New Wave Of British Heavy Metal und Power-Metal, mit echt guten Musikern und starken Songs, die auch jeden Metal Traditionalisten erfreuen dürften. Mit „Skies Of Strife“ hat man sich für ein atmosphärisch düsteres Intro mit Erzähler entschieden, bevor es mit „Nothing Is Eternal“ so richtig losgeht. Flott schweben dir Riffs zunächst in durchschnittlichen Power-Metal-Gegenden, es dauert aber nicht lange, da steuert der Song in griffigen Speedmetal, bei dem Sänger (und Bassist) Emiliano Zina mal mit hoch gezieltem Klargesang und rauerer Gangart abwechselt.

Mit gleich zwei Gitarristen (Marco Scattolin und Niccolo Giacometti) kommt der Gitarrensound richtig fett und kompetent zocken die Beiden außerdem. Mit „The Otherwordly Sin“ folgt dann ein Track, der über acht Minuten lang ist und um einiges anspruchsvoller aus den Boxen tönt. Fast ist man geneigt, eine straightere Queenryche-Note zu attestieren und die Soli setzen wirbelig und sägend auch mal auf US-Stahl. Bei „Hour Of Glory“ hingegen setzt es einen hochmelodisch eingängigen Refrain, den man so einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Klare Hit-Qualitäten sind hier zu nennen. Auch die weiteren Tunes halten das Niveau erstaunlich hoch.

„Crestfallen Hunter´s Tale“, „The Fight Beyond The Sleep” und der Abschluß-Beitrag “The Story So Far” sind feinste, teils speedige Wuchtbrummen, die wie aus einem Guss gespielt auch mal mit leichter Keyboard-Untermalung den Grat zwischen (progressivem) Speed US-Metal beziehungsweise New Wave Of Britiah Heavy Metal und anspruchsvollen Power-Metal aufrecht erhalten. Der Titelsong „Doomsayer“ setzt dann nochmal einen drauf und liefert mit fantastischen Screams von Emiliano die reifste Leistung ab, die man durchaus auch mal in Judas Priest Huldigung abtun könnte.

Dazu die ein oder anderen Iron Maiden-Läufe Gitarren-technisch und fertig ist ein Album, das zum einen echt überrascht und zum anderen absolut Spaß in den Backen verbreitet. Also, buntes Artwork hin oder her.diese Venezianer sollte man sich ab sofort auf den Zettel schreiben, wenn man den oben genannten Genres geneigt und anspruchsvollem Metal nicht abgeneigt ist. Es dauert nicht mal eine Minute nach dem Intro, bis die Veröffentlichung einschlägt und auch wenn man sich kurz an den Sänger gewöhnen muss…das ist alles saustark gespielt. Hextar….hört es euch an, Leute.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Erich Robbers


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