Freunde progressiver Rockmusik werden wohl schon wissen, dass sich hinter dem Kürzel NMB, The Neal Morse Band verbirgt. Allen anderen sei es hiermit gesagt. Das vierte Studiowerk der Truppe ist zur Abwechslung mal kein Konzeptalbum, sondern eine Aneinanderreihung voneinander unabhängiger Progressiv Rock Perlen. So ist man zwar frei von konzeptionellen Zwängen, steht allerdings auch vor der Herausforderung, dass jeder Track für sich alleine überzeugen muss. Aber das ist hier kein Problem. 

Auf Teil Eins dieses Doppelalbums kommen die kürzeren Songs zum Einsatz, wobei kurz relativ ist, sind diese immer noch zwischen guten drei und knapp neun Minuten lang. Wie man es von Neal Morse gewohnt ist, werden unaufgeregte Klanggebilde erschaffen, die ruhig und entspannt, aber trotzdem anspruchsvoll, ihre Hörer und Fans begeistern. Sogar das Simon & Garfunkel Cover „Bridge Over Troubled Water“ reiht sich problemlos in diesen Reigen ein und bekommt einen ganz speziellen bandeigenen Touch verpasst.

Teil Zwei hat zwar eine längere Laufzeit, besteht aber nur aus zwei Tracks. Hier werden also die Geschichten ausführlicher erzählt, wobei die Instrumentalisten mehr Zeit und Raum bekommen, um sich auszutoben und ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Trotzdem verzettelt man sich zu keinem Zeitpunkt. Genau so muss progressive Rockmusik klingen, um mir zu gefallen. Wie eigentlich immer schafft es Neal Morse, komplexe und anspruchsvolle Musik zu schaffen, die niemals überladen oder gar hektisch daherkommt und somit auch für Gelegenheitshörer immer noch nachvollziehbar ist.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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