COSMIC JAGUAR - THE ORDER OF THE JAGUAR KNIGHTS

Label: | SELBSTVERTRIEB |
Jahr: | 2023 |
Running Time: | 18:34 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Wenn ich an die Ukraine denke, kommen mir viele verschiedene Dinge in den Kopf... Natürlich der derzeitige Krieg, Fußball-Heimspiele von Schachtjor Donezk, die in Hamburg ausgetragen werden, aber auch viele gute Pagan-/Black Metal-Bands mit teilweise komischer Gesinnung. Cosmic Jaguar haben mit all dem aber nichts am Hut. Bei dem Bandnamen, dem Artwork ihrer neuen EP und dem Bandfoto mit dem Bandana hätte ich eher Glam Metal vermutet, haha! Tatsächlich spielt dieses Trio aber richtig geilen, technisch versierten Progressive Death-/Thrash Metal. Gegründet wurde die Band zwar erst 2022, aber es gibt auch schon ein reguläres Album der Band. Nun legen sie vier Songs nach. Sehr kreativ, und das auch alles andere als schlecht! Drei Eigenkompositionen gibt es hier zu hören, die gut abgehen! Der vertrackte Opener „The Shorn Ones" kommt noch mit aggressiven Growls aus. Bei „The Bleeding Tree Of Tamoanchan" gibt es aber auch teilweise melodischen Gesang. Bei „Obsidian Mirror" wird dann sogar teilweise geblastet. Jeder Song klingt anders, dennoch hat die Band einen roten Faden, der sich wie ein eigener Stil durch alle Songs zieht.
Krumme Takte, viele Wechsel, aber ein rollender, beeindruckender Spielfluss sind hier zu hören. Die drei beteiligten Musiker beherrschen ihre Instrumente hörbar und stecken voller Ideen. Dennoch verlieren sie sich dort nicht, sondern sind in der Lage, die vielen Ideen so zu ordnen, dass sie den Hörer nicht überfordern. Das muss man bei der musikalischen Ausrichtung auch erstmal schaffen. Mir kommen als passende Vergleiche in erster Linie Death, Atheist und Cynic in den Sinn. Und so schließt sich auch der Kreis, denn der vierte und letzte Song dieser EP ist sogar ein Cover von Cynic, nämlich „Veil Of Maya", dem Opener ihres genialen, 1993 erschienenen Debüts „Focus", originalgetreu mit elektronisch verzerrtem Gesang, Flamenco-Giatarren und lieblichem Frauengesang. Hut ab! Das Zusammenspiel ist toll, die Produktion gut und blitzsauber. Das einzige, was schade ist, ist die Tatsache, dass die Band kein Label im Rücken hat und diese EP ein digital nur über Bandcamp erhältlich ist. Hier sollte vielleicht mal eine Plattenfirma hellhörig werden und das Dingen auf CD veröffentlichen. Verdient hätten Cosmic Jaguar es definitiv!
Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller