BLAME ZEUS - LAUDANUM


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2023
Running Time:44:13
Kategorie: Eigenproduktion
 

Blame Zeus existieren bereits dreizehn Jahre, gegründet somit 2010 von Schlagzeuger Ricardo Silveira und Sängerin Sandra Oliveira. Von der Erstbesetzung sind dies auch die beiden verbliebenen Mitglieder. Aber so ist das nun mal im Musikgeschäft, egal ob kleine oder große Band. Die ersten Jahre waren vom Songwriting geprägt, für ein Demo mit drei Songs. 2013 startete die Band auch mit Live-Aktivitäten. Es dauerte bis 2014, dann erschien das Debüt-Album „Identity“. Zwei weitere Alben folgten. Zuletzt „Seethe“ (2019). Somit ist das aktuelle Werk „Laudanum“ die vierte Veröffentlichung der Portugiesen. Ohne Vorrede, sprich ohne Intro starten Blame Zeus in das Album. Schon der Opener „Stitch“ geht so richtig. Und man hört, die Band ist Female Fronted, hat aber mit Sandra Oliveira eine echte Rock-Röhre am Mikrophon.

Die Rhythmus-Abteilung feuert uns harte Riffs auf die Ohren. „Left For Dead“ startet etwas ruhiger. Aber das ist nur die Ruhe vor dem Sturm. Obwohl Midtempo steckt sehr viel Urgewalt in dem Song, der von rhythmischem Schlagzeugspiel dominiert wird. Bei „Lust“ legen die Portugiesen tempomäßig wieder eine Schippe drauf. Das wird dann von „Penitent“ noch übertroffen. „For The Strong And The Faithful“ ist dann erneut etwas ruhiger mit zunächst cleanen Gitarren. Eine Mischung aus Metal-Hymne und Power-Ballade. Und die echte Ballade folgt auf dem Fuß. Bei „Asleep In The Stars“ wird Sandra von minimalistisch gehaltenen Gitarren begleitet. Mit knapp anderthalb Minuten leider etwas zu kurz.

Als hätten die Musiker kurz neue Kräfte gesammelt, schlagen sie bei „The Void“ wieder zu, vor allem in Punkto Härte. Ansonsten verlässt der Song kaum den Midtempo-Bereich. „Lethargy“ ist alles andere als lethargisch. Hier gehen Blame Zeus wieder hohes Tempo. „Resuscitate“ setzt dann einen weiteren Ruhepunkt. Midtempo, hart an der Grenze zur Power-Ballade. Ganz zum Schluss gibt es mit „Burning Fields“ noch mal einen richtigen Nackenbrecher, mit einem hervorragenden Gitarren-Solo. Hier wird man auch zum Headbangen animiert. „Laudanum“ ist ei sehr gutes Album. Gekennzeichnet von einem abwechslungsreichen Songwriting. Die allermeisten Songs krachen so richtig aus den Lautsprechern. Metal ohne Schnörkel, geradlinig und roh. Die Musiker verstehen ihr Handwerk. Das Sahnehäubchen ist die kraftvolle Stimme von Sandra Oliveira.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber


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