Das ist obskur: Bei Die Entweihung handelt es sich – trotz des deutschen Namens – um ein Soloprojekt aus Israel! Der Mann, der sich dahinter verbirgt – nennt sich Herr Entweiherr. So obskur wie diese Umstände klingt auch die Musik. Laut Metal Archives soll es sich hierbei um Black Metal handeln, tut es aber eigentlich nicht. Eher werden hier klassische Riffs irgendwo zwischen Heavy- und Thrash Metal aufgefahren, die mit orientalischen Melodien versehen werden. Der Opener "Some Kind Of Independence" entpuppt sich dabei zunächst als vierminütiges Intrumental. Etwas lang für ein Intro ohne Gesang. Danach geht es aber mit räudigem Gesang weiter, der durchaus Black Metal-typisch ist, auch wenn das Album insgesamt eher im Midtempo dümpelt.

Jedoch gibt es bei "White Red White Genocide" auch noch theatralischen Frauengesang. Die Musik bleibt nämlich weiter eher im Heavy Metal ansässig. Die Songs sind simpel gehalten, immer auch irgendwie melodisch, vor allem die Leadgitarren. Das Schlagzeug klingt programmiert und die Produktion etwas blechern. Trotz des viel zitierten "Charme des Unfertigen" weiß dieses Album dieses Projektes aber durchaus zu gefallen. Da liegt allerdings auch so ein bisschen der Knackpunkt: Bei einem Debüt hätte ich das noch verstanden. Aber dies ist bereits das elfte (!) Studio-Album des 2007 gegründeten Projektes. Kauzig heißt das Zauberwort. Eigenständig, schwierig zu vergleichen und interessant ist es allemal. Aber es lohnt sich, vorher bei Bandcamp reinzuhören, anstatt es blind zu kaufen.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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