Räum aus Belgien wurden 2020 während der Pandemie gegründet und hauen hier ihr erstes Langeisen im Digipack und auf Vinyl raus. Obwohl hier nur vier Songs enthalten sind, kommt man hier locker auf Albumlänge. Die Tracks dauern zwischen acht und zwölf Minuten. Räum spielen Post-Black Metal mit frostigen Riffs, schnellen Gitarrenläufen, aber auch viel Atmosphäre. Das polternde Schlagzeug klingt richtig geil, aber vor allem schön natürlich, was bei dieser Art Musik nicht immer so ist. Der Gesang ist heiser gekreischt und völlig unverständlich. Die Musik ist straight, aber auch irgendwie chaotisch, im positiven Sinne! Für Post-Black Metal ist der Sound überraschend räudig.

Dennoch gibt es aber auch immer wieder die urtypischen melancholischen Passagen und die teils etwas schräg klingenden Riffs. Ich kann mit dieser Musikrichtung normal nicht allzu viel anfangen, muss hier aber sagen, dass mir Räum ziemlich gut gefallen. Das liegt vor allem daran, dass der frostige Black Metal hier noch im Vordergrund steht. Dennoch gibt es auch immer wieder ruhige, verträumte Passagen, die das Gesamtbild wieder auflockern. Passend zur düsteren Musik wird alles mit einer schön dünnen, kalten Produktion abgerundet, die sehr gut ins Gesamtbild passt. Sehr eigenständig und trotz Innovation nie überladen!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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