Die norddeutschen Progressive Metaller von Bleeding lassen dieser Tage ihren dritten Langdreher auf die Hörerschaft los. Da es sich um ein Konzeptwerk handelt, macht es Sinn erst einmal auf den Inhalt einzugehen. In diesem Fall geht es um Experimente des amerikanischen Verhaltensforschers John B. Calhoun, die sich mit Überbevölkerung beschäftigen und mit Hilfe von gut versorgten Mäusen den Niedergang einer anscheinend perfekten Gesellschaft skizzieren, obwohl alles Wichtige im Überfluss vorhanden ist. Um diese Botschaft entsprechend zu transportieren, steht erst einmal der Inhalt und damit der Gesang im Vordergrund.

Musikalisch ist jedoch mehr als reine Hintergrundmusik zu hören. Hier wird anspruchsvolle, progressive Kost geboten, die dem Sänger jedoch alle Möglichkeiten zur freien Entfaltung lässt. Das Ganze ist zudem sehr abwechslungsreich gestaltet. Dem Hörer bietet sich also ein ambitioniertes, aber nicht überambitioniertes, Werk, das jederzeit nachvollziehbar ist und sich zu keiner Zeit in überlangen Frickelorgien verliert. Bei dieser Scheibe ist zwar kein offensichtlicher Hit zu erkennen, aber das ist bei einem solchen Opus ja auch nicht die oberste Prämisse.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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