CHILDREN OF THE SÜN - ROOTS

Label: | THE SIGN |
Jahr: | 2022 |
Running Time: | 44:20 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Mit “Roots” legen die Schweden nach “Flowers”, ihr zweites Album vor und bleiben ihrem Stil treu. Nein, kein Power Metal oder Motörhead affine Musik, falls jemand über die Pünktchen bei Sün stolpern sollte. Die Sängerinnen Josefina Berglund Ekholm und Ottilia Berglund Ekholm, Sängerin und Keyboarderin Wilma Ås, Gitarrist Jacob Hellenrud, Bassistin Ida Wahl sowie Drummer Johan Lööf liefern eine genreübergreifende, wohlig warme Mischung aus Hippie Musik, Retro-Rock und starkem Singer-Songwriter Einschlag. Tanzbare Rocksongs, stellenweise mit leichter Attitüde zu Kräuter-Rauchwaren. Auf den Einsatz der männlichen Stimmen wird ganz verzichtet, wobei die üblichen Growls auch nicht wirklich zur Art der Musik passen würde. Den Job teilen sich die drei Damen und Josefina brilliert durch ihre kraftvolle und intensive Gesangsstimme.
Wie ein Malstrom zieht es mich unwillkürlich in seinen Bann, ein Entkommen scheint aussichtslos zu sein. Dabei geht es ganz entspannt zu, die Stücke fangen teilweise sehr ruhig an, um sich dann in den besagten Gezeitenstrudel zu entladen und in ihren Fängen festzuhalten. Immer verfeinert durch die drei Gesangsstimmen. Natürlich fehlt auch nicht der ABBA Spirit, wie bei fast allen schwedischen Bands, ganz gleich welchem Genre sie angehören. Das ist auch definitiv kein Kritikpunkt, oftmals gibt es erst den Liedern die gewisse Würze. Abwechslung wird hier auf jeden Fall großgeschrieben und in meinen Ohren klingt der Zweitling eine ganze Ecke reifer wie das Debütwerk.
So hat jeder Song seine Berechtigung und versumpft nicht im endlosen Angebot der derzeitigen Retrowelle. Keine donnernden Double Bass Attacken, oder schräges Gitarrenriffing. Nein, der Gesang ist hier die Basis für die Musik. Alles in allem eine hervorragende Leistung ohne jegliche Filler, daher verzichte ich auf Anspieltipps, denn dieses Album will komplett gehört werden.
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt