BLIND GUARDIAN - THE GOD MACHINE

Label: | NUCLEAR BLAST |
Jahr: | 2022 |
Running Time: | 50:44 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Mit der Veröffentlichung ihres Twilight Orchestra Projektes haben Blind Guardian in Bezug Bombast und Dramatik wohl die Spitzer des Möglichen erreicht. So etwas kann man kaum toppen. Wie soll es also weitergehen? Die Antwort liefert „The God Machine“. Konsequenter Weise haben die Krefelder einen regelrechten Neuanfang gestartet und präsentieren sich dieser Tage wieder deutlich direkter und härter. Der Bombast bleibt weitgehend außen vor. Kein Song überschreitet die Sieben-Minuten-Marke. Damit knüpft die Truppe an ihre frühen Werke an, schafft dabei aber den Spagat, modern und zeitgemäß zu klingen, was auch durch das modernere Cover-Artwork unterstrichen wird. Damit dürften die Jungs es schaffen, auch ihre alten Fans wieder mit ins Boot zu holen, denen die letzten Werke zu theatralisch und ausufernd waren.
Geblieben sind jedenfalls die hymnischen Refrains, die bei dem reduzierten Bombast stärker zur Geltung kommen. Die neun Stücke liefern dabei eine Bandbreite vom Speed Metal („Architects Of Doom“) bis hin zur Ballade („Let It Be No More“) und decken damit alles ab, was der geneigte Hörer an Blind Guardian mag. „Life Beyond The Spheres“ kann mit modernen Klängen punkten, die auf einen Grundgerüst aufgebaut sind, das mich ein wenig an „Kashmir“ (Led Zeppelin) erinnert. Ein weiterer Beleg für die gelungene Symbiose von alten und neuen Klängen. Unter dem Strich bleibt also ein weiteres Meisterwerk, das in jeden gut sortierten Plattenschrank gehört.
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck