Hatte ich nicht neulich erst eine CD von Blessed Child aus Braunschweig besprochen? Ja, richtig: „Monolith“ erschien erst vor einem Jahr. Nun legen sie schon ihr erstes reguläres Album nach, das ausschließlich neue Songs und nichts von der vorherigen EP enthält! Hut ab für so viel Energie und Kreativität! „The Burning Shade“ enthält elf Tracks. Geboten wird eine Mischung aus rauem Heavy Metal und Thrash Metal mit wütendem Gesang. Dabei grooven sie ordentlich und treten gehörig Arsch. Eine Steigerung ist auch nach nur einem Jahr deutlich zu erkennen. Ich finde, dass das Album deutlich geradliniger und wie aus einem Guss klingt, während man auf der EP noch leicht nach rechts und links zu schielen schien. Hatte die EP noch so ein bisschen Projektcharakter, so klingen sie nun wie eine richtige Band und Einheit.

Die Riffs braten ordentlich, die Doublebass wird häufig ausgepackt, und es gibt praktisch keine Verschnaufpausen. Gesanglich liegt Steve Kaya – grob gesehen – irgendwo zwischen Phil Anselmo und James Hetfield. So richtig lassen sich Blessed Child dennoch nicht in eine bestimmte Schublade stecken. Direkte Vergleiche zu anderen Bands passen nicht wirklich, auch wenn alles sehr vertraut klingt. Die Produktion geht in Ordnung. Auch wenn der Gesang häufig in Groove Metal-Richtung geht, ist von einer sterilen Plastikproduktion nichts zu hören. Zudem punkten Blessed Child mit einer Spielfreude, die live auch bestimmt Bock macht. Coole kleine Band mit einer gehörigen Portion Eigenständigkeit!

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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