Hier liegt uns eine Split-CD zweier Black Metal-Soloprojekte aus Bayern im Digipack vor, die jeweils mit drei Tracks vertreten sind. Den Anfang macht Skognatt, ein Projekt, das der CROSSFIRE-Redaktion wohl bekannt ist und schon einige Male reviewt wurde. Seit 2016 betreibt Danijel Zambo offiziell alles im Alleingang, allerdings gab es dieses Mal Unterstützung von am Schlagzeug von einem gewissen Gerileme (keine Ahnung, wer das ist). Das Logo von Skognatt ist neu. Die Musik bleibt aber vertraut. Es gibt die gewohnte Mischung aus atmosphärischem Black Metal und Ambient-Klängen. Mit akustischen Klängen wird der Opener „Volcano“ eingeleitet, bevor es mit schnellen, dünnen Gitarren weitergeht. Die schönen Leadgitarren stehen dabei im krassen Gegensatz zum schnellen Schlagzeug und den räudigen Vocals. Später wird das Tempo jedoch auch wieder rausgenommen, und es wird zunehmend episch. Aber auch traurig anmutende, verträumte und doomige Passagen sowie simple, fast rockige Riffs gibt es. Hier passiert eine ganze Menge. Dennoch klingt es niemals überladen. Die Musik von Skognatt ist irgendwo zwischen Burzum, Borknagar, Alcest und Black Autumn angesiedelt.

Das andere Projekt dieser schwarzen, in Vinyloptik gehaltenen und auf fünfzig Exemplare limitierten CD-R, Wehmut, war mir bislang noch nicht bekannt. Johannes Rieß macht hier alles auf eigene Faust. 2021 wurde dieses Projekt ins Leben gerufen. Ein Album, „Catharsis“, gab es bereits direkt im Gründungsjahr. Jetzt werden nochmal drei Tracks nachgelegt, die alle zwischen sechs und sieben Minuten lang sind. Die Musik im Depressive Black Metal angesiedelt, jedoch nicht so träge und zähflüssig wie zunächst befürchtet. Das Tempo ist zwar gedrosselt, die Gitarrenläufe aber meistens schnell gespielt. Atmosphärische, verträumte Synthies erzeugen eine schaurige Atmosphäre. Auch Akustikgitarren ertönen zur wehmütigen Untermalung. Der Gesang ist immer heiser gekreischt. Wer auf Bands wie Bethlehem, Alcest, Agalloch oder Katatonia steht, dem wird Wehmut sicherlich gefallen. Es lohnt sich also auf jeden Fall, in diese schöne Do It Yourself-Produktion reinzuhören, die zwei sehr interessante Bands enthält, die musikalisch gar nicht so monoton sind, wie man es bei den eingeschlagenen Musikstilen vielleicht zunächst vermutet.        

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht