ANACHORET - SYNDROM

Label: | FOLTER |
Jahr: | 2022 |
Running Time: | 54:49 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Anachoret ist das Black Metal-Soloprojekt von K. C. aus Bayern, der auch bei Kryptah und Osteon spielt und früher mal bei Idisenfluch war, die mir jedoch alle kein Begriff sind. Anachoret gibt es seit 2009. Nach einem Demo, zwei Split-Veröffentlichungen und einer EP steht nun endlich das erste reguläre Album an. Enthalten sind insgesamt zwar nur sechs Tracks, diese sind aber alle zwischen sechs und zehn Minuten lang. Der letzte Song, „Freiheit“, dauert sogar ganze dreizehn Minuten und überrascht mit Keyboards und heroischem Klargesang. Liest sich so, als wäre es voll abwechslungsreich, ist es aber eigentlich nur bedingt. Bereits die ersten Klänge zeigen, dass es sich hier um rauen Black Metal nordischer Prägung mit fiesem Kreischgesang handelt, auch wenn ein paar Gitarrenmelodien durchaus vorhanden sind.
„Home“ beginnt zunächst doomig, artet danach aber auch wieder in Raserei aus. Zum Schluss ertönen aber sogar akustische Gitarren, die etwas Lagerfeuer-Atmosphäre verbreiten. Auch „Das Meer In Deinen Augen“ und „Grace Of Decay“ beginnen zunächst akustisch. Im Großen und Ganzen ist es traditioneller Black Metal, der aber immer wieder ruhige Momente zur Lockerung einstreut und tatsächlich erfrischend musikalisch rüberkommt, sodass auch bei fast einer Stunde Spielzeit keinerlei Langeweile aufkommt. Die Produktion ist dünn und transparent und erzeugt somit eine klirrende Kälte, die perfekt zur dargebotenen Musik passt. Freunde von norwegischem und schwedischem Neunziger Jahre-Black Metal sollten in dieses interessante Teil unbedingt mal reinhören.
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller