CIRCLE OF FRIENDS - THE GARDEN


Label:ESCAPE
Jahr:2022
Running Time:51:51
Kategorie: Neuerscheinung
 

Bruce Mee ist eine der bekannteren Persönlichkeiten in der Welt des melodischen Rocks. Als Eigentümer und Herausgeber des mittlerweile legendären Fireworks Magazins, hat er sich eine weltweit treue Fanbasis erarbeitet. Das Band Projekt „Circle Of Friends“ ist nun ein Tribut für seine an Krebs verstorbene Mutter. Als Produzent gesellte sich Khalil Turk, Inhaber des englischen Labels Escape hinzu. Das Songwriting für die neun eigenen Nummern übernahm im Wesentlichen Mikael Rosengren von Heartwind. Das gerne verwendete „Who Is Who des Melodic Rocks“ Attribut, ist vielleicht recht werbeträchtig, aber meiner Meinung nach nicht ganz treffend. Vielleicht für die Jahrgänge die sich noch an den Besuch des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy in Berlin erinnern können. Die jüngere Generation wird wahrscheinlich hilflos mit den Schultern zucken, wenn nicht gerade Doro oder Jeff Scott Soto erwähnt werden. Das soll beileibe keine Herabsetzung der anderen Protagonisten sein, jedoch haben viele schon seit Jahren keinen Hit mehr gelandet, oder waren eben nicht auf so einem hohen Bekanntheits-Level. Was nicht bedeuten soll, dass sie hier keine erstklassige Arbeit abliefern, vor allem im Zusammenspiel rockt die Scheibe ungemein. Selbst die Cover-Songs können absolut überzeugen.

Starten wir also mal einen Schnelldurchlauf, los geht es mit „Little Piece Of Heaven“ mit der Stimme aus Düsseldorf. Doro Pesch macht einfach einen perfekten Opener daraus. Melodischer Hardrock mit Power, also das was sie eigentlich am besten kann. Danach geht das Mikrofon an Jaime Kyle, die Lady singt „Take My Love To Heart“ nicht ganz so powerful wie Doro, aber der Song hat einen wunderbaren Vibe. Track Nummero Drei wird dargeboten von James Christian von House Of Lords, der mit der Mannschaft von Circle Of Friends „Never Gonna Make Me Cry“ im Original von Fierce Heart, in ein klassisches Hardrock Stück verwandelt. Der Troubador Jeff Scott Soto interpretiert „Bad Blood“, ebenfalls ein genialer neuer Beitrag und nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Stück von Doro. Als nächstes bedient man sich des Chartbuster Hits „Knowing Me, Knowing You“, der wohl bekanntesten schwedischen Popgruppe ABBA. Stilvoll präsentiert von Robin Beck, die vor vielen Monden die Herzen der Fans mit dem Song „First Time“ aus der Coca-Cola Werbung eroberte. Und das frische Gewand bekommt dem Lied sehr gut, tolle Popmusik erster Güte.

Weiter geht es mit „Truth Or Dare“ gesungen von Karen Fell, deren neue Platte mit der Band TAO ich gerade erst letzte Woche erhalten hatte. Eine sehr berührende Darbietung! Jetzt kommt Robin McAuley, unter anderem Barde bei der McAuley Schenker Group, zum Zuge und bringt mit „Alone“ eine kraftvolle Ballade, die direkt zu fesseln vermag. Hierauf ertönt ein persönliches Highlight für mich, die sagenhafte Darby Mills. Was habe ich ihre Band Headpins geliebt und trauere heute noch, dass kein neues Material mehr dazu gekommen ist. „Trick Of The Light“ hat absolut alles, was eine klassische Rocknummer braucht, egal ob damals oder heute. Es folgt wieder ein Stück einer meiner Lieblingsscheiben der 80ziger, Ellinor Asp von Hellinor traut sich an „11:59“ von Blondie heran und macht einen phantastischen Job. „Time Has Come“ wird von Blues Sängerin Cheri Lyn in absoluter Perfektion zelebriert. Die gesamte Truppe macht hier und auch bei allen anderen Tunes einen hervorragenden Job. Dann geht es zu einer Sängerin mit deutschen Wurzeln, die aber in Spanien zu Hause ist. Ich denke nicht allzu viele werden hierzulande, so wie ich, ihr Album „The Val“ zu Hause haben. Gabrielle De Val liefert eine knackige Rockperformance mit „When He’s Gone” ab. Mit Tanya Rizkala, die ursprünglich aus dem Libanon kommt, aber ihre Basis in Kanada hat, kommt eine weitere Rockröhre zum Zuge. Mit ihrer Band Epic durfte ich sie bereits mehrfach live erleben und auch hier auf diesem Album gibt sie eine weitere Kostprobe ihrer kraftvollen Gesangsstimme.

Leider geht es jetzt bereits zum letzten Stück auf diesem wunderbaren Album. Ein weiteres Mal darf Robin McAuley sich das Mikrofon schnappen und den Überklassiker „Don´t Fear The Reaper“ von Blue Oyster Cult zum Besten geben. Abschließend bleibt zu sagen, das Album ist für Fans des Genres ein absoluter Pflichtkauf. Auch wenn die Musiker vielleicht nicht alle ganz oben im Rock Olymp zu finden sind, macht ein intensives Beschäftigen mit der Namensliste in den Credits und das Heraus finden, wer, wann, wo, mit was und wem mal in Erscheinung getreten ist einen Mordsspaß. Dazu die passende Musik von diesem Werk und alles ist perfekt!

 

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt


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