Eines meiner Highlights 2021 war ein Konzert in München. Nach dem Auftritt habe ich zwei coole Typen aus Tirol kennen gelernt. Günther (Padre oder Machete, wer ihn kennt weiß Bescheid) und Tommy, der wie sich im Gespräch herausstellte, Drummer der Zillertaler Band Klaubauf ist (Klaubauf, uns eher bekannt als Krampus). Das das Zillertal auch Acts dieser Güteklasse hat, wusste ich bis dato leider nicht. Mit ihrem eigens kreierten Musikgenre Ruach ´n Roll, aus bissigen Gitarrenriffs, stampfendem Bass und wuchtigen Drums. Und so spielt das Trio um Tschak Gredler am Mikrofon und Bass, Bani Pfister Gitarre/Gesang und Schlagzeuger Tommy C. Bacher, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Genau, in Mundart, einem extrem harten Dialekt-Rock, was dem Zillertal einen neuen Sound beschert.

Ja und so kam ich in den Genuss einen Silberling zu erhalten und euch darauf hin zu weisen. Das die CD bei mir fast in Dauerschleife läuft hat mehrere Ursachen. Erstens kracht die Mucke gewaltig und zweitens habe ich lange gebraucht um die Texte zu verstehen. Den Song „Marie“, nicht einem Mädel gewidmet, gibt es als Video mit Untertitel! Nicht nur das die Formation musikalisch rockt, so haben ihre Texte außer Spaßfaktor auch etwas mitzuteilen. Da wäre die Nummer „Deppata Bua“. Das Thema bezieht sich auf das Eifersuchts-Drama von Kitzbühel vor rund zwei Jahren, als fünf Menschen starben. Es ist kein Lied für das Wohlfühl-Radio...zu hart das Thema, zu hart der Sound. Das beinahe tägliche Beziehungs-Gemetzel wird es auch nicht verhindern, aber es bricht das Schweigen, denn die Toten haben keine Stimme mehr, ihr Schweigen ist das Lied!

Um jetzt nicht auf jeden Titel einzugehen, habe ich noch ein paar Abspieltipps. „Hintn Noch“, ein Song den wohl jeder für sich selbst bestätigen kann. Hinterher weiß man alles besser! Die „Guate Olte Zeit“ beleuchtet im bluesigen Sound eben diese. Wir sind halt auch nimmer die Jüngsten. Aber hin und wieder geht es auch mit den Alten mal wieder durch… Wie in der guten alten Zeit und ich glaube das kennt Jeder, egal wie Alt! Klaubauf kann aber auch Blues, unter anderem mit dem Schauflblues. Eine Scheibe die man nicht nur einmal hören kann, den die Rockt so was von, das es nur eine Frage der Zeit (oder Unterstützung) braucht, bis Klaubauf auch außerhalb von Tirol bekannt wird.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Kay Berger

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