METAKLAPA - THE CHOIR OF BEASTS


Label:NO CUT
Jahr:2022
Running Time:43:46
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ein Iron Maiden Coveralbum mit a capella Versionen ist nicht neu, aber trotzdem sollte man in diesem Fall mal genauer hinschauen und - hören. Mit Metaklapa haben sich sechs ausgebildete Sänger in den drei klassischen Tonarten Tenor, Bariton und Bass der Songs des Flagschiffes der New Wave Of British Heavy Metal angenommen und erwecken sie zu ganz neuem und ungewohntem Leben. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Form traditionellen kroatischen Chorgesangs, der nicht zu Unrecht als immaterielles Weltkulturerbe gelistet ist und dem liturgischen Gesang entstammt. Im Gegensatz zu anderen Truppen, wie zum Beispiel Van Canto, wird hier nicht versucht, einfach die Instrumente zu imitieren. Melodielinien werden größtenteils nur gesummt angedeutet. Mit mehrstimmigem Chorgesang werden die einzelnen Songs völlig neu interpretiert und dabei auch in etwas andere Grundstimmungen transferiert. So kann der Hörer einige Songs völlig neu für sich entdecken, zumal die neuen Versionen wirklich großartig sind.

Da längere Instrumentalparts, wie zum Beispiel Gitarrensoli, schlicht und einfach außen vor bleiben, sind die Neuinterpretationen zum Teil einiges kürzer als die Originale. Aber das tut der Sache keinen Abbruch, da die Stücke auch in dieser Form perfekt funktionieren, was mit Sicherheit an der Gesangs-technischen Klasse der Interpreten liegt. Die Songauswahl beschränkt sich komplett auf die Bruce Dickinson Ära vor seinem zwischenzeitlichen Ausstieg und auf sein Comeback bei „Brave New World“. Überraschungen gibt es da nur wenige, da überwiegend die Klassiker ausgewählt wurden, die eh regelmäßig von Iron Maiden live gespielt werden. Einzig „Caught Somewhere In Time“ gehört in dieser Hinsicht eher zu den Raritäten.

Andererseits wird aber auch auf die ganz offensichtlichen Hits „The Number Of The Beast“ oder „Run To The Hills“ verzichtet. Die spezielle Herangehensweise sorgt im Ergebnis dafür, dass diese Scheibe völlig ungeeignet als Partymusik oder zum Headbangen ist. Der getragene und erhabene Gesang sollte vielmehr in einer ruhigen Stunde aufmerksam genossen werden, was ich hiermit nicht nur den Iron Maiden Fans unter den Lesern wärmstens ans Herz lege. Bleibt nur zu hoffen, dass dies keine einmalige Geschichte ist.

Note: Keine Wertung
Autor: Thorsten Roggenbuck


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