THY LIGHT - SAME

Label: | SPHERA NOCTIS |
Jahr: | 2021 |
Running Time: | 36:12 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Der Bandname trügt, denn bei Thy Light geht es alles andere als sonnig zu! Depressive Black Metal steht hier an der Tagesordnung. Die Farbgebung ist also eher grau-schwarz. Das Duo mir Musikern aus Brasilien und England tat sich 2005 zusammen. Bis auf ein Demo (2007), ein Album (2013) und eine Compilation mit beiden Totenträgern auf einer CD (2017) ist aber nicht viel passiert. Jetzt gibt es immer hin eine EP im Digipack mit zwei überlangen Tracks. Einer ist neunzehn und einer siebzehn Minuten lang. Für eine 7“ also zu lang, haha! Zunächst ertönt ein vierminütiges Intro, unterlegt von Windgeräuschen, bevor endlich eine tiefer gestimmte Gitarre ertönt. Eine beschwörende Sprechstimme ertönt. Aber dann geht es endlich los! Treibend mit Doublebass und schnellen Gitarrenmelodien steigert sich das Duo bis hin zu schnellen Blastbeats. Der heisere Kreischgesang klingt boshaft und verzweifelt.
Normalerweise langweilt mich Depressive Black Metal sehr schnell, aber hier kann man tatsächlich von so etwas wie einem spannenden Songaufbau sprechen, der durchaus mitreißt. Natürlich – wie immer bei überlangen Tracks – wechseln sich ruhige und wilde Passagen immer mal wieder ab, sodass es nie eintönig wird. In der Mitte gibt es wieder einen langsamen Rhythmus und Violinenklänge, die aber vermutlich vom Keyboard kommen. Der zweite Track beginnt besinnlich mit einem Piano. Hier setzen nach etwa drei Minuten Gitarre und Schlagzeug ein, bleiben aber im ruhigen Bereich. Ein Wutausbruch wie beim Opener bleibt hier aus, auch wenn nach über zehn Minuten mit einem schleppenden Doublebass-Takt etwas mehr Schwung rein kommt. Insgesamt sehr unterhaltsam, kurzweilig und eigenständig für dieses Genre. Ich bin überrascht! Die EP dürfte auch Black- und Gothic Metallern gefallen, die es sonst nicht zu träge mögen.
Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller