Irgendwie scheinen die Jungs aus dem Ruhrpott bei der Veröffentlichung ihres Erstwerkes, zumindest bei der Titelwahl hellseherische Fähigkeiten gehabt zu haben. Diese Scheibe ist in der Tat eine Reise in die dunkle Vergangenheit. Wer Angel Dust erst nach der Wiedervereinigung Ende des vergangenen Jahrtausends kennengelernt hat, wird erstaunt sein, wie anders die Truppe in ihrer frühen Bandphase geklungen hat. Damals wurde nämlich noch einer wilden Mischung aus Speed und Thrash Metal gefrönt. Mit viel Power und Tempo geht es durchgängig nach vorne, immer schön voll auf die Zwölf. Technische Finessen und Abwechslung sind dabei kaum vorhanden. Aber man muss so eine Wiederveröffentlichung letztlich auch im zeitlichen Kontext sehen.

Nach den ersten größeren Erfolgen von Metallica und Konsorten schossen auch in Deutschland Thrash Metal Bands wie Pilze aus dem Boden und so spiegelt dieses Werk ziemlich authentisch eine gewisse Aufbruchstimmung, die damals in der Szene herrschte, wider. Nach heutigen Standards ist das alles noch sehr roh und unfertig, aber genau darin liegt auch der Charme, der hier zum Tragen kommt. Trotz begrenztem technischen Können versprühen die Songs eine Menge Energie und Enthusiasmus. Auch wenn es aus heutiger Sicht keine wirklichen Highlights gibt, so sind auf der anderen Seite auch keine Totalausfälle zu verzeichnen. In der Form macht diese Zeitreise tatsächlich Spaß und ist absolut empfehlenswert.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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