MELVINS - WORKING WITH GOD

Label: | IPECAC |
Jahr: | 2021 |
Running Time: | 37:37 |
Kategorie: |
Import |
Die Melvins aus dem Staate Washington sind bereits seit 1983 aktiv und haben vielen Genres den Weg geebnet. Gründer, Gitarrist und Sänger Roger „Buzz“ Osborne und Fast-Urmitglied Dale Crover (seit 1984; fehlte nur auf den alten Demos) am Schlagzeug haben schon tonnenweise Alben mit ständig wechselnden Bassisten auf die Menschheit losgelassen. Einige davon waren wegweisend für Punk, Grunge, Drone, Doom, Stoner und Sludge, einige davon jedoch auch zu experimentell und unhörbar. Man weiß bei den Melvins nie, was einen erwartet. Umso überraschter bin ich, dass sie dieses Mal größtenteils wieder ihre Stärken ausfahren. Zwar gibt es immer noch lustige Elemente wie ein paar kauzige Zwischen-Intros, die Beach Boys-Parodie „I Fuck Around“, das freakige „1 Brian, The Horse-Faced Goon“, das Oldie-mäßige „1 Fuck You“ oder die Acapella-Nummer „Good Night Sweetheart“, aber hier steht endlich wieder grooviger, teils träger Stoner Metal an der Tagesordnung. Aber bei „Boy Mike“ wird das Tempo auch mal etwas angezogen. Auch „The Great Good Place“ und „Hund“ rocken ordentlich nach vorne los. Der tiefe, beschwörende Gesang von King Buzzo kommt kraftvoll rüber wie eh und je. Die Spielfreude ist der Band jeder Zeit anzumerken. Teilweise fühle ich mich an ihre Großtaten in den Neunzigern erinnert („Houdini“, 1993, „Stoner Witch, 1994, und „Stag“, 1996). Das Ganze wird untermalt von einer warmen, fetten Produktion. Übrigens fällt auf „Working With God“ auf, dass sehr oft das böse Wörtchen „Fuck“ verwendet wird, haha! Egal, nach einer sehr langen Durststrecke, vor allem rund um die Jahrtausendwende, machen Melvins-Alben endlich wieder richtig Spaß!
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller