KJELD - ÔFSTÂN

Label: | HEIDENS HART |
Jahr: | 2021 |
Running Time: | 55:46 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Kjeld sind ein niederländische Band, genauer gesagt stammen sie aus Friesland. Sie sind seit 2003 aktiv (es gibt auch eine zweite, gleichnamige Band aus der selben Region), und dafür, dass sie eine solche Qualität abliefern, wundert mich, dass sie nicht deutlich bekannter sind. Nun, vielleicht wird es „Ôfstân“ ändern. Nicht nur das Titelbild erinnert mich an Dimmu Borgir´s „For All Tid“ und bereits die ersten Taktre des Openers „Betsjoend“ erscheinen wie eine Hommage an Covenant, Old Mans Child und ebenjene Düsterheimer, gewürzt mit einem Hauch Sacramentum. Es handelt sich um unkitschigen, melodischen Black Metal, der sich in mittlerer Geschwindigkeit über beinahe eine Stunde dem Hörer darbietet. Hier findet sich quasi alles: Keyboards (in Maßen), kurze Choräle, epochale, wenngleich vergleichsweise simple Riffs, die sich nichtsdestotrotz sofort im Ohr festsetzen und eine wohlige, düstere Gesamtstimmung vermitteln. Songs wie „Asbran“ (das ein paar Assoziationen zu Immortals „Battles in the North“ weckt) ziehen die Geschwindigkeit ein wenig an, wirken aber dennoch nicht exotisch auf der Scheibe.
Der Gesang fügt sich wunderbar harmonisch ins Gesamtbild ein und die Sprache scheint wie für Black Metal Vocals gemacht. Kjeld singen in ihrer Muttersprache. Das obligatorische Akustik-Gitarren-Intro findet sich natürlich auch („Falske Doop“) und rundet ein Werk ab, dass sich hinter den großen, norwegischen Namen nicht zu verstecken braucht. Die Snare-Drum nervt stellenweise ein wenig denn sie ist sehr präsent abgemischt, aber das ist auch das einzige, was es an dieser Scheibe zu mäkeln gibt. Die Produktion ist sauber, die Songs sehr gut arrangiert und komponiert...spielerisch stimmt hier ebenfalls alles. Einen klaren Höhepunkt hat das Album nicht, dafür aber auch nur wenige Durststrecken. Ganz klare Empfehlung für jeden, der etwas mit Melodic Black Metal der mittleren neunziger Jahre anfangen kann. Für mich ist „Ôfstân“ jetzt schon ein Highlight im recht jungen Jahr 2021, so darf es gerne weitergehen!
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Andreas Sprack