Der Punkrock, den die Berliner hier auf ihrem zweiten Album präsentieren, ist musikalisch nicht zu seicht, sondern bietet eine ordentliche Härte und Energie. Thematisch geht es wie so oft um Beziehungsthemen, Party, das Leben auf dem Kiez und in nicht geringem Maße auch um Politik. Das Beziehungsstück „Ich Bin Frei“ beleuchtet herrlich ironisch das Zusammenleben, wie es sich in einer längeren Beziehung oft entwickelt. Auch die politisch angehauchten Songs wie „Lauter Schreien“, „Jamal“ oder „Ich Kotz Im Strahl“ sind gut gemacht und sorgen bei der Zielgruppe sicher für Begeisterung. Leider gibt es in diesem Bereich auch einen Totalausfall zu vermelden. „Pegizei“ ist durch die inflationäre der abwertenden Begriffes „Bulle“ in keinster Weise lustig, sondern einfach nur überzogen und infantil. Mir sträuben sich die Nackenhaare, wenn ein ganzer Berufsstand über einen Kamm geschoren wird und es so dargestellt wird, als wäre es das einzige Hobby und die Lieblingsbeschäftigung aller Polizisten, Faschisten mit Gummiknüppeln und Wasserwerfern vor Gegendemonstranten zu beschützen. Ohne diesen verbalen und geistigen Durchfall hätte es von mir sicher zwei Punkte mehr für ein ansonsten sehr ordentliches Erzeugnis gegeben.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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