RAVEN THRONE - VIARTAŃNIE - CHRONIKI ŻMIAINAJ CIEMRY (THE RETURN - THE CHRONICLES OF THE SERPENT DARKNESS)

Label: | HELL FROG |
Jahr: | 2020 |
Running Time: | 39:25 |
Kategorie: |
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Der englische Bandname ist etwas irreführend, denn Raven Throne aus Weißrussland haben ausschließlich Albumtitel und Texte in der Landessprache. Anfangs war die Band noch von skandinavischem Black Metal inspiriert. Im Laufe der Jahre hat sich das Duo aber immer mehr in Richtung Pagan-/Black Metal und Atmospheric Black Metal entwickelt. Hier liegt uns nun das sechste Album der 2004 gegründeten Formation vor. Es enthält insgesamt sieben Tracks, kommt dabei aber immerhin auf fast vierzig Minuten Spielzeit. Geboten wird bitterböser, naturinspirierter Black Metal mit viel frostigem Uptempo. Wer bei Atmospheric Black Metal an verträumte Melodien und Keyboards denkt, ist hier also fehl am Platze. Vielmehr gibt es typisch slawisch-geprägten Black Metal, wie er nur aus dem Ostblock kommen kann. Mir kommen Maniac Butcher, Inferno, alte Graveland, Veles, Drudkh oder Khors als passende Vergleiche in den Sinn. Trotz des räudigen Geballers schaffen es Raven Throne aber irgendwie immer, eine beklemmende, finstere Atmosphäre aufzubauen. Verschnaufpausen gibt es nur wenige, nämlich bei den Akustik-Intros beim vierten Track in der Albummitte und beim letzten Song. Auch der sechste Track beginnt gemächlich mit einem Intro, dass an die cleane Passage von „Blashyrkh (Mighty Ravendark)“ von Immortal erinnert. Ansonsten wird jeder finstere Wald gnadenlos abgeholzt. Etwas störend finde ich den sterilen Drumcomputer, der dennoch – genau wie die dünne, klirrende, aber auch absolut authentische Produktion - dafür sorgt, dass diese arschkalte Atmosphäre überhaupt erst erzeugt werden kann. Pagan Black Metal mal ohne Kitsch!
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller