Ein Black Metal Album aus Finnland, vorne drauf jemand, der mit Warpaint im Gesicht und Patronengurten behängt im Wald Feuer spuckt. Noch Fragen? Allerdings überrascht das Dargebotene dann doch ein wenig, weckt das Äußere doch sofort Assoziationen zu Horna und Konsorten. Aus den Boxen tönt schön oldschooliger, rockiger Black Metal. Die Vocals erinnern ein wenig an Venom, das Riffing geht einen Ticken in Richtung alter Mayhem. Gegründet hat sich die drei Mann starke Kombo 2002, dies ist ihre dritte Veröffentlichung, dennoch klingen sie, als seien sie mindestens seit den späten Achtzigern aktiv. Den etwas ausufernden Gitarrensolos nach zu urteilen, liegen ihre Wurzeln im Heavy Metal. Bei aller Rohheit, die die Musik ausstrahlt, ist die Produktion sehr differenziert, die Geschwindigkeit ist beinahe durchgehend hoch.

So schön die Retrostimmung ist, große Innovationen bietet die Platte nicht, so dass sie jetzt nicht aus der Masse der Veröffentlichungen hervorsticht. Die neun Tracks sind handwerklich gut gemachter, solider Schwarzmetall, der ohne nennenswerte Höhepunkte am Hörer vorbeizieht. Die Platte ist hervorragend geeignet, um sie nebenher zu hören, ohne abgelenkt zu werden. Was bleibt, ist roher Black Metal mit etwas anderem Gesang, der allerdings eine angenehme Abwechslung zu den sonst üblichen Kreischvocals bietet. Allein dafür lohnt es sich schon, mal in „Nocturnal Bloodlust“ reinzuhören.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Andreas Sprack

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