Skum sind eine Death Metal-Band aus Köln, die bereits seit 1997 aktiv ist. Dennoch ist „Molitva“ erst ihr viertes Album insgesamt. Gut Ding will eben Weile haben! Und das Endresultat ist auch immer toll! Aber Moment mal? Band aus Köln, aber Albumtitel auf Kroatisch? Jawohl! Frontmann Nikola Grgic ist kroatischer Landsmann und singt den Opener auch gleich in seiner Muttersprache, was viel aggressiver und fieser klingt als auf Englisch. Und Death Metal? Auch dies stimmt eigentlich nur bedingt, denn beim Hören des aktuellen Albums muss ich an viele verschiedene Bands denken: an Gorefest, Warpath, Sepultura, Testament, aber auch an Schweden Death Metal Mitte der Neunziger, wie Dismember, Entombed, Unanimated oder Grave. Oft erinnern mich Skum an Testament, nur mit Blastbeats und Growlgesang. Dazu gesellen sich immer wieder schöne Gitarrenmelodien, die das Ganze zwar etwas auflockern, aber nicht beschönigen. Es gibt aber hin und wieder auch stampfendes, an Hardcore angelehntes Midtempo im Stil von Pro-Pain oder M.O.D. Hier ist echt für jeden etwas dabei! Aus diesen vielen verschiedenen Einflüssen brodeln sich Skum ihr ureigenes Gebräu, das zwar zu jeder Zeit vertraut, aber niemals stumpf abgekupfert klingt. Skum bleiben interessant und halten die Messlatte immer verdammt hoch! Abgerundet wird das arschtight runtergebolzte Album mit einer fetten und druckvollen Produktion und einem tollen, perfekt zur Musik passenden Artwork. Das Album erscheint ausschließlich auf blauem Vinyl mit CD-Beilage. Auf der CD ist mit dem Genesis-Cover „Jesus He Knows Me“ ein exklusiver Bonustrack enthalten. Unfassbar, dass dieses monströse Teil komplett in Eigenregie entstanden ist! Jetzt schon ein absolutes Highlight des Jahres 2020!    

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht