Mit Ceremony meldet sich überraschend eine der dienstältesten holländischen Death Metal-Bands zurück. 1989 gegründet, veröffentlichten sie nach einem Demo und einer 7“ EP 1993 das bislang einzige Album „Tyranny From Above“, welches heute leider sehr unbekannt ist, bevor sich die Band 1995 auflöste. 2015, also genau zwanzig Jahre später, fanden sich Ceremony wieder zusammen. Drei der vier Mitglieder waren auch von 1989 bis 1995 schon dabei, gehören also zur Originalbesetzung. Lediglich Schlagzeuger Bas Dubbelman ist als Neuzugang zu vermelden. Aber was kann so ein spätes zweites Album wie „Tyranny“? Kann man an die alten Tage anknüpfen? Würde es wie ein altbackenes Teil klingen? Oder würde man vielleicht den Fehler begehen und alte Fans mit neumodischen Sounds vergraulen? Dem geneigten Fan darf die Angst genommen werden, denn tatsächlich schaffen es Ceremony eindrucksvoll, den alten Stil in die heutige Zeit zu katapultieren. Dieses Album klingt zeitlos, denn es hätte durchaus auch in den frühen bis mittleren Neunzigern erschienen sein können, ohne dabei heute veraltet zu klingen. Cannibal Corpse, Monstrosity, Deicide, Immolation und Malevolent Creation fuhren damals einen ganz ähnlichen Sound, aber auch ihre Landsleute von Sinister, Thanatos, Altar oder Supreme Pain sind als passende Vergleiche zu erwähnen. Die Songs sind schnell, zwar gut instrumentiert, aber immer eingängig und nachvollziehbar, und es knallt an allen Ecken und Enden. Die Produktion ist fett und druckvoll, aber keinesfalls modern ausgefallen. Ceremony haben alles richtig gemacht! Schön, dass sie wieder da sind!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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