HEXENGRAB - ODERINT DUM METUANT


Label:BLACK BLOOD
Jahr:2019
Running Time:45:31
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ein schauriges, zweiminütiges Intro wie aus einem Horrorfilm empfängt den Hörer. Das klingt wahrlich gespenstisch! Was kommt danach? Man darf gespannt sein! Fünf Songs folgen im Anschluss, die alle zwischen acht und neun Minuten lang sind. Es geht mit schnellem Geballer und wildem Kreischgesang los, aber im Mittelteil des eigentlichen Openers „Golden Chalice“ wird es auch mal schleppend, nur um das Tempo danach auch wieder anzuziehen. Die Riffs klingen simpel und werden in Endlosschleife wiederholt. Dennoch kommt keine Langeweile auf, und auch die düstere Artmosphäre des Intros wird irgendwie weiterhin beibehalten. Bei „Lower Creatures“ wird ordentlich geblastet, aber auch hier wird der Hörer durch stumpfe Monotonie eingelullt. Mann, ist das finster! Das kann man kaum in Worte fassen! So etwas habe ich echt noch nie gehört! Geil! „I Smell Death“ schlägt danach in dieselbe Kerbe. Man hat fast das Gefühl, dass man hier nur einen einzigen, endlos langen Song zu hören bekommt. Der Aufbau ist immer gleich: schneller Anfang, schleppender Mittelteil mit melancholischen Gitarren, dann wieder schnelles Ende.

Und trotzdem funktioniert es reibungslos. Lediglich beim letzten Song „Chains Of Afterlife“ beginnt es im Midtempo mit Doublebass, bevor aber dann auch wieder das Gaspedal ausgefahren wird. Wenn man den Klängen dieser CD lauscht, dann ist es eigentlich unfassbar, dass es sich hier tatsächlich um ein Soloprojekt von Tsarn handelt, einem Einzelkämpfer aus Deutschland; genauer gesagt aus Niedersachsen! Seine zahlreichen anderen Bands und Projekte sind mir nur geringfügig geläufig. So habe ich an dieser Stelle auch schon Reviews für Sinister Downfall und Donarhall geschrieben, die mich aber beide mit sieben Punkten nur bedingt begeistern konnten. Aber „Oderint Dum Metuant“, welches es auf CD und sogar als kultige Kassettenversion gibt (diese allerdings nicht über Black Blood Records, sondern über Worship Tapes!), haut mich mit seiner Monotonie und doch unglaublichen Intensität und Atmosphäre echt voll aus den Socken! Ein Muss für alle Fans nordischen Black Metals!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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