BLISS-ILLUSION - SHINRABANSHO

Label: | INFECTED BLOOD |
Jahr: | 2018 |
Running Time: | 59:09 |
Kategorie: |
Neuerscheinung Import |
Jetzt wird es exotisch, und zwar in jeder Hinsicht, denn zum einen kommen die 2015 gegründeten Bliss-Illusion aus China und zum anderen lässt sich die Musik in keine richtige Schublade stecken. „Shinrabansho“ ist das Debüt-Album der Chinesen und kommt in einem schwarz-weißen Digipack daher. „Post-Black Metal mit Folk und ritualistischen Elementen“ sagt das Presseblatt. Irgendwo habe ich auch die Beschreibung „Burzum Meets Buddhismus“ gelesen. Acht Songs sind auf diesem Album enthalten, die meistens zwischen fünf und acht Minuten lang sind. Der Opener beginnt verträumt, ja fast Ambient-mäßig und steigert sich später mit schrillem, aber monotonem Kreischgesang zu einem trägen, melancholischen Black Metal-Stück. Beim zweiten Track gibt es neben asiatischen, folklorigen Klängen mystisch gesungene Passagen und sogar tiefen Growlgesang. Track 3 erinnert dann etwas an alten Burzum-Sachen, wenn auch verträumter und weniger hart. Der vierte Track ist ein rockiges Midtempo-Stück mit Flöten und melancholischen, cleanen Gitarren und gefällt mir bislang am besten.
Track fünf ist mit Flöten und ruhigen, ethnischen Klängen wieder sehr verträumt. Das nächste Stück beginnt ruhig mit Panflöten, überrascht kurz darauf aber mit ungewohnt heftigem Black Metal-Gesang. Ruhig mit verträumt gesprochenem Gesang geht es dann beim folgenden Track weiter. Der Abschlusstrack ist dann aber sehr viel poppiger als der Rest. Falls ihr euch wundert, warum ich keine Titel aufliste: Sie sind alle auf Chinesisch, haha! Ja, aber wie bewertet man so ein Album nun? Jeder Song unterscheidet sich drastisch von allen anderen, einen roten Faden gibt es nicht, fast eine Stunde lang geht es leider nur sehr ruhig zu, die Wutausbrüche bleiben aus. Man hat eher den Eindruck, im Hintergrund eine Snoezelraum-CD laufen zu haben als ein (Post-) Black Metal-Album. Das kann sich ziehen wie Kaugummi. Interessant ist diese CD auf jeden Fall, wohl sicherlich auch künstlerisch wertvoll, aber leider auch sehr langatmig.
Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller