SKYEYE - DIGITAL GOD


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2018
Running Time:67:11
Kategorie: Eigenproduktion
 

SkeEye stammen aus Slowenien und gründeten sich 2014. Kopf der Band ist der Gitarrist Grega Stalowsky und der Sänger der fünfköpfigen Truppe nennt sich Jan Lescanec. Nach dem symphonischem Intro mit Blitz und Donner startet mit "Fire", das mit siebzig Minuten Spielzeit, sehr lange Opus mit ein Dutzend Tracks. Und, was höre ich da, Jan röhrt genauso, wie ein Bruce Dickinson (Iron Maiden), zu seinen besten Zeiten und auch das instrumentale Beiwerk katapultiert uns zu den letzten, wirklich guten Zeiten, nämlich nach 2003 ("Dance Of Death") und davor zurück. "Digital God", macht ohne Umschweife weiter, nur gibt es ja ein paar Licks von Metallica dazu und das Gesamtpaket erinnert dann sehr an Judas Priest. Stilistisch ist man also eindeutig in Sachen New Way Of British Heavy Metal unterwegs und die Osteuropäer machen ihre Sache schweinegut. Hört Euch mal die bandeigene "Hymne" namens "In The Name Of SkyEye" an. Man hört sie alle raus, ob die schon erwähnten Eisernen Jungfrauen, die Judas Priester und die Gitarren haben eine Menge von Queensryche und hier und da, ist auch Iced Earth dabei. Da wird einem ein erstklassiges Gitarrengespann (Grega Stalowsky & Marko Kavcnik) um die Ohren gehauen und auch der Basser Primoz Lovsin agiert auf beispielsweise "Run For Your Life" vom Feinsten. Wuchtig und kraftvoll folgt "Secrets Of The Damned", leider nur ganz kurz gezockt, als instrumentaler Übergang in das epische und mit orientalischen Klängen gespickte "Jersusalem". Hier sind die Vocals ganz nahe bei Geoff Tate (Queensryche). Mit Melodien im Fahrwasser von DIO haut "Confess Your Sins" ins Mett. Mit druckvollem, melodischem Metal geht es mit "Book Of Life" weiter und wieder sind es die Klampfen, die mich einfach nur vom Hocker hauen. Mit Epic, unterstützt durch sanftes Meeresrauschen und den Lauten von Möwen, könnte das groß angelegte "Tsunami" beinahe als Ballade mit tollen "Oooh Oooh"-Gesängen durchgehen. Es bleibt natürlich nicht im Slow-Mode, sondern explodiert nach hinten raus. Da hat man selbst das Songwriting von Iron Maiden für sich gewonnen und, ja, perfektioniert. "Stardust" bringt mit Djent-Elementen ordentlich Abwechslung rein und dürfte wohl als eigenständigste Nummer durchgehen, wenn auch die Legenden immer mal wieder durchschimmern. Man gibt sich hier aber deutlich progressiver. Mit dem nochmalig gewaltig inszenierten "Galactic Wind", das hier und da vielleicht etwas zu komplex agiert und seine Anleihen bei Iced Earth sucht, liefern die Slovenen eines der besten New Wave Of British Heavy Metal-Produkte der letzten zehn bis fünfzehn Jahre ab und lassen ihre Vorbilder nahezu allesamt im Regen stehen.

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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