MEIN KOPF IST EIN BRUTALER ORT - SELBSTMITLEIDKULTUR

Label: | TIMEZONE |
Jahr: | 2018 |
Running Time: | 44:37 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
„Wenn die Grenzen zwischen Selbstmitleid und Hass verschwimmen, ist es Zeit laut zu werden!“ Nach diesem Motto schuf die Frankfurter Combo, mit dem etwas sperrigen Namen, ihr nun zweites Album mit dem Titel „Selbstmitleidkultur“. Wie schon auf dem Debütalbum „Brutalin“, das vor drei Jahren erschien, gibt es darauf eine riffbetonte Mischung aus Thrash, Hardcore und Metal zu hören. Das Markenzeichen von Mein Kopf Ist Ein Brutaler Ort ist dabei der zweistimmige, deutsche Shout-Gesang, sowie ein gut durchdachtes Gesamtkonzept. Schon der etwas seltsam anmutende Name hat einen Hintergedanken. So verrät Gitarrist Ralf im Interview mit Legacy, dass der Kopf für die Jungs wie ein Filter fungiert, in dem sich der ganze Schmutz sammelt, den sie von Außen wahr nehmen. Bei allem was in der Welt passiert, bleibt dabei eine ziemlich brutale Mischung übrig. Auch hinter dem Albumtitel steckt ein klarer Gedanke. Während des Songwirtings war in den Medien der Begriff „Leitkultur“ allgegenwärtig. Die Jungs hatten allerdings den Eindruck, dass gerade die, die diese Leitkultur am lautesten für sich beanspruchen eben die sind, die es sich im Selbstmitleid gemütlich gemacht haben. „Selbstmitleidkultur“ eben. In den Texten des Albums finden sich neben persönlichen Themen, so auch Beobachtungen des aktuellen Weltgeschehens. Die Titel „Sehenden Auges“ und „Treibhaus“ richten sich gegen Fanatiker und Populisten, der Titeltrack „Selbstmitleidkultur“ beschreibt, den schrittweisen Abbau der Empathie füreinander und „Janusmann“, „Das Rad“ oder „Opferkreis“, handeln von inneren Zerwürfnissen und Zukunftsängsten. Aber auch positive Songs sind enthalten. So zum Beispiel „Unbesiegbar“ und „Adrenalin“. Beim Vorgänger „Brutalin“, wurde vor allem die hohe Geschwindigkeit und die kompromisslose Härte der Songs gelobt. Diese Elemente finden sich auch auf „Selbstmitleidkultur“ wieder. Allerdings wurde dem größten Kritikpunkt, der Eintönigkeit, entgegengewirkt. Zwar strotzt auch dieses Album nicht unbedingt vor Abwechslung, allerdings unterscheiden sich die Songs doch deutlich voneinander als auf ihrem Debüt. Mit diesem Album zeigen die Jungs wie gut Metal/Hardcore mit deutschen Texten wirklich sein kann.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Chris Föhrenbach