BLEEDING GODS - DODEKATHLON

Label: | NUCLEAR BLAST |
Jahr: | 2018 |
Running Time: | 59:20 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Bleeding Gods aus Utrecht in den Niederlanden sind mir nicht unbekannt, hatte ich doch schon ihr Debüt „Sheperd Of Souls“ an dieser Stelle besprochen. Damals waren zwei mir bekannte Musiker dabei, Supreme Pain-Gitarrist Erwin Harreman und Ex-Sinister-Schlagzeuger Edwin van den Eeden, die jedoch mittlerweile durch Rutger van Noordenburg an der Klampfe und Daan Klemann an der Schießbude ersetzt wurden, die beide gemeinsam mit Celestial Season- und Ex-Orphanage-Sänger George Oostbroek auch bei den Death-/Thrashern Shinigami spielen. Die Fotos erinnern stark an die Polen von Behemoth. Und tatsächlich gibt es nun nicht mehr nur typisch holländischen Death-/Thrash Metal, so wie früher. Die Einflüsse wurden erweitert und geben dem Album noch mehr Abwechslung und Tiefe. Die moderne Produktion erinnert an Dimmu Borgir, die atmosphärischen Keyboards im Hintergrund an Hypocrisy, die Songstrukturen an Septicflesh und die Kombination von Death Metal mit vielen Gitarrenmelodien und zahlreichen Breaks an Nile oder auch Fleshgod Apocalypse. Das Ganze wird durchzogen von ein paar Black Metal-Elementen, was wiederum an die bereits erwähnten Behemoth angelehnt ist. Hier passiert unheimlich viel, aber dennoch bleibt das gesamte Album – auch bei fast einer Stunde Spielzeit – immer straight und nachvollziehbar. Trotz der hörbar modernen Produktion klingt „Dodekathlon“ nicht leblos und klinisch, sondern tritt gehörig Arsch. Das Zusammenspiel ist präzise, die Musik fast majestätisch, dabei aber niemals kitschig. Aus vielen bekannten Einflüssen zimmern sich Bleeding Gods ein gnadenloses Brett, das im Prinzip jedem Extrem Metaller gefallen sollte. Hier stimmt einfach alles. Dennoch sollten alte Fans gewarnt sein, denn die musikalische Ausrichtung ist längst nicht mehr so thrashig wie noch zuvor. Ob diese Weiterentwicklung nun logisch oder nachvollziehbar ist, lasse ich mal dahingestellt, aber „Dodekathlon“ funktioniert einwandfrei und hebt sich trotz des bewussten Tributes an seine offensichtlichen Vorbilder deutlich von der großen Masse ab. Geil!
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller