CELTIC FROST - INTO THE PANDEMONIUM


Label:BMG/NOISE
Jahr:2017/1987
Running Time:59:47
Kategorie: Re-Release
 

Für viele Metalheads sind die ersten Alben der Schweizer Black Metal-Urväter Celtic Frost unantastbar. Alle hassen das Nachfolge-Album „Cold Lake“ aus dem Jahr 1988 (bis heute!), verehren aber seltsamerweise noch den direkten Vorgänger „Into The Pandemonium“. Seltsamerweise deshalb, weil Celtic Frost eigentlich schon hier anfingen, ein wenig komisch zu werden. Sie starteten mit dem Walls Of Voodoo-Cover (einer Punk-Band!) „Mexican Radio“, bevor bei „Mesmerized“ erstmal weinerlicher Gesang auftaucht, den man von Tom G. Warrior damals noch nicht gewöhnt war. „Inner Sanctum“ haut dann aber endlich in die gewohnte Kerbe. Das Niveau hält sich aber nicht, denn mit „Tristesse De La Lune“, einem Song mit weiblichem Sprechgesang und französischem Text, der nur von einer Violine begleitet wird, und dem Rap-/Industrial-Ausflug „One In Their Pride“ hinterließen sie bei vielen alten Fans nur leere Fragezeichen im Gesicht. „I Won´t Dance (The Elder´s Orient)“, ein Duett mit Frauengesang, enthielt auch gewöhnungsbedürftige Gesangslinien. Mit „Rex Irae (Requiem)“ und dem pompösen Outro „Oriental Masquerade“ wurde es ungewohnt orchestral und abgefahren. Celtic Frost hatten aber auch noch alte Trademarks mit typischen Songs wie „Inner Sanctum“ mit seinen wahnsinnigen, schier endlosen Tomläufen am Anfang, „Babylon Fell“ oder auch „Caress Into Oblivion“. Unterm Strich war das Album zwar faszinierend, aber auch erstmals befremdlich. Als Bonus gibt es fünf Songs: eine englische Version von „Tristesse De La Lune“, dieses Mal mit der gesamten Band und ohne Frauengesang, den unveröffentlichten Track „The Unevitable Factor“ von der „Parched With Thirst Am I, And Dying“ Compilation in zwei Versionen, einen sinnlosen Remix des ohnehin schon schlechten Industrial-Remixes „One In Their Pride“ von der „I Won´t Dance“ EP und „In The Chapel, In The Moonlight“ von der „The Collector´s Celtic Frost“ 12“ EP. Wenn ihr das Album auch immer schon etwas zwiespältig gesehen habt, es aber der Komplettheit halber doch in die Sammlung stellen wollt, dann nehmt gefälligst diese Version!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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