CHASER - THE ANTHOLOGY

Label: | SKOL |
Jahr: | 2016 |
Running Time: | 73:06 |
Kategorie: |
Compilation |
Nun, liebe Jungmetaller und Szeneneulinge, dies hier sind Relikte ihrer Zeit. Der dünnere Sound ist keine aktuelle Billigproduktion, sondern ein Hinweis darauf, wie damals Heavy Metal klang, als er mit der New Wave Of British Heavy Metal aus der Taufe gehoben wurde. Warm, roh und mit Spirit! Chaser gehörten nie zu den bekannteren Bands der Bewegung, sondern man muss schon etwas tiefer graben, um bis zu ihnen vorzudringen. Es wird hier amtlich gerockt und man kann hören, wie damals Heavy Metal entstand. Im Falle vom Fünfer Chaser aus Ipswich bewegte man sich härtetechnisch etwa im Fahrwasser von Quartz und kann mit "For King And Country" echte Killertracks vorlegen. Zu "Crucifix" werden seichtere Töne angeschlagen, jedoch nur für die ersten Takte, denn das epische Ding mausert sich zum Stampfer, der sich unterhalb Midtempos behauptet. Eine echtes Juwel, das dem Fan des Sounds dieser Zeit warm ums Herz werden wird. Das bleibt nicht der einzige Kracher, zumal keiner der Tracks abfällt. Der marschierende Achtminüter "Salute The Warrior Queen" ist noch so ein epischer Moment, den man besser auf der Uhr hat. Einfach mal ein Instrumental zu zocken, kam damals häufiger vor als heute und war nicht nur bei Iron Maiden zu beobachten, die mit "Transylvania" und "Genghis Khan" auftrumpften. Bei Chaser ist es das gediegene "Octopus". Alle Songs auf dieser Zusammenstellung schlummerten über dreißig Jahre in der Versenkung, denn sie gelangten niemals auf einen Longplayer. Lediglich "Raiders" und das treibende "Final Stand" kamen 1984 zu Demoehren. Sehr schade, doch das war dem Umstand geschuldet, dass Chaser gar keine Scheibe veröffentlichten, zur Zeit der abflauenden Bewegung nicht das nötige Interesse eines Labels gewinnen konnten. Doppelt schade auch deswegen, weil alle Songs fertig produziert waren. Der Fan bekommt es hier also mit fünfzehn fertigen, von Bart Gabriel (Cirith Ungol) noch einmal gemasterten Strecken zu tun, ohne Füllmaterial wie Demo- oder Liveversionen. Der Coverartist ist übrigens Roberto Toderico, der schon für Mythra, Tygers Of Pan Tang und eben Quartz tätig war. Eine runde Sache also, alle Daumen hoch!
Note: Keine Wertung
Autor: Joxe Schaefer