Chelsea, ein Stadtviertel Londons, in dem vor allem die besser Verdienenden der Inselhauptstadt leben. Neben gut betuchten Einwohnern, vielen Grünflächen und schönen Straßenzügen hat das Viertel außerdem noch einen prinzipiell erfolgreichen, wenn auch in letzter Zeit kriselnden Fußballclub zu bieten. Was hat das alles nun aber mit Punkrock zu tun? Recht wenig möchte man meinen, gäbe es da nicht diese Band, die den selben Namen trägt. Chelsea ist eine 1976 von Billy Idol gegründete Punkband. Mister Idol selbst verließ die Band zwar nach kurzer Zeit, dies hielt sie jedoch nicht davon ab, sich mit rotzigem Old School Punk, der mit oft sozialistischen Texten gewürzt ist, einen Namen zu machen. Dies sogar über die Szenegrenzen hinaus, als Die Toten Hosen zusammen mit Bandkopf Gene October das Album „Learning English Lesson One“ aufnahmen. Hier geht es nun aber um das im Vorjahr erschienene Album „Saturday Night Sunday Morning“, um es vorweg zu nehmen. Obwohl das Album aus der jüngeren Vergangenheit stammt, bietet es astreinen Punk der alten Schule. Unsauber, rotzig und irgendwie einfach so dahin geschnoddert wirkend. Dies soll in diesem Fall aber keine Abwertung sein, denn genau das sind die Attribute die den Punk der Siebziger und Achtziger Jahre ausmachen. Wer darauf steht, der bekommt mit Songs wie „Fuck All“ oder „Promise“ Punkkracher geboten, die an eine bessere Zeit der Szene erinnern. Über die Jahre wurden die Member von Chelsea zwar bedeutend älter, ihre Musik aber ist was sie immer war, einfach Punk.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Chris Föhrenbach

zurück zur Übersicht