CHURCHHOUSE CREEPERS - FROM PARTY TO APOCALYPSE


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2015
Running Time:36:06
Kategorie: Eigenproduktion
 

Bjarni Johannes Olafsson (Gitarre, Vocals), Sigurgeir Ludviksson (Bass) und Dagur Atlason (Drums) nennen sich die drei Protagonisten der Creepers. Na klingelts? Spätestens seit der verlorenen Fußballeuropameisterschaft in Frankreich müsste man bei den Namen der Rocker sofort auf Island kommen. Schon ziemlich erstaunlich, was diese kleine Vulkanlandschaft in mitten des mittelozeanischen Rückens da an Musikern hervorbringt. Erst Solstafir, dann The Vintage Caravan und nun? Na ja, das Cover erinnert zunächst einmal an mutige Comichelden, so ein bisschen amerikanisiert im Stile der 60er-/70er-Jahre. Im Opener "Party" ist hingegen erst mal derber Stoner mit tiefen, rotzigen Gitarren und etwas punkigen, ja vielleicht im Crossover daher kommenden Vocals zu vernehmen. "No Monday" mit treibenden Grooves geht da schon mehr in den Classic Rock a la The Vintage Caravan hinein und auch "What Mama Don't Know" hat ähnliche Elemente, wenn hier auch echter Rock`n`Roll mit einer leicht schrägen Note gejammt wird. Dergleichen "Drunk Something" mit etwas Led Zeppelin Feeling. Aber egal, ob man nun The Vintage Caravan, Kadavar oder auch Monster Truck nennt, Groove- und Stonerfreaks liegen hier allesamt richtig. Ein cooles Lead im derben Rock bei "It's All Good" und markige Drums im fetten Riffgewand bei "Just The Tip" mit hier markigen, sich leicht überschlagenden Vocals und auch bei "Satan Waits" geht es anfangs etwas flotter zur Sache und dann wieder eine roughe, eine leicht im Hochprozentigen, aber auch in Schwaden verglimmernder Blätter getränkten Stimme. In ähnlicher Manier geht es bei "Lizard Boy" weiter und beim Rausschmeißer, der sich so trefflich "Apocalypse" nennt, nochmal eine ekstatischere Stimme im dunkleren Stoner. Die Songs machen allesamt Spaß, sind riffig, fetzig und stellen allesamt dicke Nackenbrecher im dunklen, will nicht sagen doomigen Stoner-Gewand dar. Wenn auch die Stimme durchaus einen gewissen Wiederkennungswert aufweist, kann ich im Stil, Rhythmus und insbesondere den dreckig gezockten Gitarren keinen markanten Unterschied zu den Kollegen von The Vintage Caravan ausmachen. Selbige agieren meines Erachtens aber merklich virtuoser und vielfältiger. In der Summe also guter Stoff, aber ein bisschen mehr Abwechslung täte den Jungs ganz gut.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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