FOIERNACHT - KUSS DER STRASSE

Label: | Halt deine Schnauze! |
Jahr: | 2016 |
Running Time: | 43:36 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Zehn Jahre ist der Vierer aus Südtirol, namentlich "Seppo" (Gitarre / Gesang), "Lenzi" (Gitarre), "Flou" (Bass) und "Schüri" (Schlagzeug) nun schon unterwegs und gibt sich auf seinem fünften Output "Kuss Der Strasse" kein bisschen leiser. Im "Intro" ein Rückblick auf die vergangenen Jahre mit kurz angespielten Tracks vom Kassettenrecorder. Klasse Idee. Dann geht es mit "Ich Bin So Wie Ich Bin" auch gleich richtig los. Fetziger, rockiger, derber Deutschrock mit merklicher Punkattitüde, knalliger Stimme und rotzig-riffigen Gitarren. Fast unmerklich der Übergang in den dritten Track "So Wie Es Immer War" und auch hier gibt es so richtig was auf die Fresse und mit klasse Refrains und wieder super Sechssaitern ist noch eine Menge Party mit an Bord. Auch der Titeltrack weiß mit guten Mitmachparts und einem sich auskotzenden Shouter wirklich zu überzeugen. Klasse übrigens auch die Drums und wieder gute Leads. Merklich metallischer geht es dann in "Guten Tag" rein. Wow, der Song ist ja mal ein richtiger Knaller und Gitarre und Bass verpassen der Nummer eine richtig gute Hookline. Der sechste Titel heißt "Irgendwann". Auch Rocker oder Southcorer, wie sich die Jungs selber bezeichnen, müssen mal runterkommen und das zelebrieren sie hier mit viel Gefühl und wirklich schönen Akustikelementen. "König Des Feierabends" ist Punkrock pur. Schnell, hart, ziemlich dreckig, ein bisschen Chaos und textlich ehrlich wenn auch ziemlich plakativ. "Wohin Mich Das Leben Führt" ist eher wieder ein klassischer Mix aus Punk, Deutschrock und Core, wo Die Toten Hosen genauso grüßen lassen wie Ramones. Draußen pisst es gerade in Strömen. Irgendwie typisch für diesen verfickten Sommer. Okay, dann mal die "Sonnenbrille Auf" und herein mit der guten Laune. Sommerfeeling bei einem witzigen wie gleichsam gelungenen Mix aus ein bisschen Reggae und Deutschrock. "Jedes Jahr" ist eine ganz typische Nummer von Foiernacht und eignet sich daher hervorragend als Anspielnummer. Bei "Alles Was War" geht es um das leidige Thema Freundschaften, sprich um die ehrlichen Typen, auf die man sich jederzeit verlassen kann und die anderen, die dich im Stich lassen und dann wieder angekrochen kommen. Die vorletzte Nummer ist "Wege der Freiheit". Auf der bandeigenen Facebookseite gibt es hier ein dickes Dankeschön an Joggl von Unantastbar und an Basti von den Thekenproleten. Den Track könnt ihr euch übrigens auch gratis runterladen. "Wofür Hast Du Gelebt" ist wieder mehr Deutschrock, kraftvoll, melodisch mit toller Gitarre aber dennoch etwas zurücknehmend, passend zum Kontext "...Und wenn der letzte Vorhang fällt, nichts mehr Dich am Leben hält, kannst du mir sagen, wofür hast du gelebt? Deine Geschichten, deine Taten, werden dann noch von dir erzählt...".
Fazit: Macht Spaß, fetzt, rockt, ist quirlig und vor allen Dingen singen und texten Foiernacht, das was sie denken. Das alles ohne Scheu, ohne Attitüde und heraus kommt dann Punk und Deutschrock, wie es ehrlicher kaum geht. Vielleicht auch ein kleiner Seitenhieb an die zumindest derzeit ziemlich angepassten Kollegen von Freiwild?
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Chris Föhrenbach